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DOI: 10.1055/s-0038-1668435
Lebensalter > 65 ist ein Risikofaktor für Komplikationen bei anatomischen Lungenresektionen via Thorakotomie, nicht jedoch bei minimal invasiven Eingriffen
Publication History
Publication Date:
05 September 2018 (online)
Hintergrund:
Thoraxchirurgische Operationen werden zunehmend bei älteren Patienten durchgeführt. Zudem steigt der Anteil alter Menschen an der Bevölkerung. Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wird der Einfluss des Lebensalters auf das Auftreten von postoperativen Komplikationen nach anatomischen Lungenresektionen untersucht.
Material und Methode:
In dieser Studie wurden die demographischen und wesentlichen Parameter (Lebensalter, Operationsart, postoperative Komplikationen) von Patienten mit Lungenkarzinom, bei denen im Zeitraum 2016 – 2017 eine anatomische Lungenresektion ohne neoadjuvante Therapie durchgeführt worden war, retrospektiv aus einer prospektiv geführten Datenbank unserer Abteilung ausgewertet. Die Patienten wurden nach Lebensalter gruppiert (< 65 Jahre und > 65 Jahre) und miteinander verglichen. Als statistische Methode wurde der Fishers exakter Test benutzt. Ein p-Wert von < 0,05 wurde als signifikant erachtet.
Ergebnis:
Insgesamt konnten 379 Patienten identifiziert werden. In der Patientengruppe mit einem Lebensalter von > 65 Jahre (n = 226) zeigten sich in 18 Fällen eine relevante kardiorespiratorische Komplikation (MCP). Bei den Patienten mit einem Lebensalter von < 65 Jahre (n = 153) zeigte sich hingegen nur in 2 Fällen eine MCP (p < 0,005). Bei den geringgradigen Komplikationen zeigte sich in der jungen Patientengruppe in 20 Fällen eine Komplikation, während in der alten Patientengruppe sich in 44 Fällen eine Komplikation zeigte (p < 0,0689). Bei offenen Eingriffen waren Gesamtkomplikationen in der Gruppe > 65 signifikant häufiger (p < 0,0001, RR 0,316). bei minimal invasiven Eingriffen jedoch nicht (p = 0,849, RR 0,924).
Schlussfolgerung:
Alter alleine ist kein Ausschlusskirterium für eine kurative Lungenkrebsoperation. Aufgrund der Komorbiditäten steigt jedoch das Risiko für Komplikationen, so dass die perioperative Belastung gering gehalten werden soll. Minimal invasive Verfahren führen in unserer Erfahrung bei älteren Patienten zu geringeren Komplikationsraten.
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