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DOI: 10.1055/s-0038-1668635
Chromoendoskopie versus konventionelle Endoskopie im Pouch/Rektum bei Patienten mit familiärer adenomatöser Polyposis (ChroPol-II)
Publication History
Publication Date:
13 August 2018 (online)
Einleitung:
Patienten mit einer familiären adenomatösen Polyposis (FAP) haben ein Lebenszeitrisiko von bis zu 100%, ein kolorektales Karzinom zu entwickeln. Deswegen erfolgt bei den Patienten eine prophylaktische Operation entweder als Proktokolektomie mit ileoanaler Pouchanlage oder als Kolektomie mit ileorektaler Anastomose. Anschließend besteht für die Patienten ein relevantes Risiko, im verbliebenen Rektum oder Pouch Adenome zu entwickeln. Die International Society for Gastrointestinal Hereditary Cancer (InSiGHT) hat deswegen ein Staging-System entwickelt, um das Risiko abzuschätzen und entsprechende Vorsorgeintervalle zu empfehlen.
Ziele:
Untersuchung der Detektion an Adenomen und Karzinomen durch Chromoendoskopie im Vergleich zur konventionellen Endoskopie im unteren Gastrointestinaltrakt bei FAP-Patienten.
Methodik:
34 Patienten mit pathogener APC-Keimbahn-Mutation wurden untersucht (18 Frauen, 16 Männer; Durchschnittsalter 45 +/- 13 Jahre). Zuerst erfolgte eine flexible Endoskopie des Pouchs/Rektums mit Dokumentation der Größe und Anzahl der detektierten Polypen. Anschließend führte ein zum Vorbefund verblindeter Untersucher eine Untersuchung mit vorheriger Applikation von 0,4% Indigokarmin durch. Erneut wurden alle detektierten Polypen dokumentiert und anschließend biopsiert oder abgetragen. Dann erfolgte ein Vergleich der Anzahl und der Größe der gesehenen Polypen als auch ein Vergleich der INSIGHT-Klassifikation vor und nach Applikation von Indigokarmin.
Ergebnis:
Nach Applikation des Indigokarmins konnten im Mittel 23 Polypen mehr detektiert werden im Vergleich zur Standarduntersuchung (p < 0,0001). Auch wurde die Polypengröße nach Chromoendoskopie signifikant größer gemessen bei 8/34 Patienten (24%; p = 0,0215). Die Chromoendoskopie führte zu einer Steigerung der InSiGHT-Klassifikation bei 17/34 Patienten (50%; p < 0,0001).
Schlussfolgerung:
Der Gebrauch der Chromoendoskopie führt zu einer deutlichen Steigerung der Detektion als auch beschriebenen Größe an Polypen im Pouch bzw. Rektum. Dies führt zu einer Steigerung der InSiGHT-Klassifikation, was somit Auswirkungen auf das klinische Management hat. In Zusammenschau sollte eine routinemäßige Anwendung bei diesem Patientenkollektiv erwogen werden.
(EudraCT Nr.:
2014 – 003546 – 27).
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