Z Gastroenterol 2018; 56(08): e197
DOI: 10.1055/s-0038-1668648
Kurzvorträge
Ösophagus und Magen
Reflux- und eosinophile Ösophagitis – Donnerstag, 13. September 2018, 17:30 – 18:18, 21b
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Bedarfsorientierte Therapie mit einem Alginat als add-on bei Patienten mit chronischer gastroösophagealer Refluxkrankheit (GERD) und unzureichendem PPI-Effekt

, LOPA-Studiengruppe
M Müller
1   Diakonie Klinikum, Jung-Stilling-Krankenhaus, Medizinische Klinik, Siegen, Deutschland
,
G Labenz
2   Refluxzentrum Siegerland, Burbach, Deutschland
,
DP Borkenstein
1   Diakonie Klinikum, Jung-Stilling-Krankenhaus, Medizinische Klinik, Siegen, Deutschland
,
J Labenz
1   Diakonie Klinikum, Jung-Stilling-Krankenhaus, Medizinische Klinik, Siegen, Deutschland
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Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
13. August 2018 (online)

 
 

    Einleitung:

    Jeder 5. Deutsche leidet an Refluxbeschwerden. Bis zu 45% der Patienten erreichen unter der Standardtherapie mit Protonenpumpeninhibitoren (PPI) nicht das leitliniengerechte Therapieziel der ausreichenden Symptomkontrolle und 20% sind mit der Therapie sehr unzufrieden. Dies führt zu einer eingeschränkten Lebensqualität. Studien haben gezeigt, dass die viermal tägliche Gabe eines Alginats die Symptomkontrolle unter PPI verbessern kann. Der Stellenwert einer Bedarfstherapie ist unklar.

    Ziel:

    Testung der Hypothese, dass eine add-on Bedarfstherapie mit einem Alginat bei Pat. mit chronischer GERD und PPI-Dauertherapie die Therapiezufriedenheit verbessert.

    Methodik:

    In eine prospektiven Observationsstudie in 13 hausärztlichen Praxen sowie im Refluxzentrum Siegerland wurden Pat. eingeschlossen mit einer seit mindestens einem Jahr bestehender GERD und PPI-Dauertherapie, die mit ihrer Therapie unzufrieden waren. Die bedarfsweise Therapie erfolgte mit einem Alginat (bis zu 4 × 2 Sachets a 10 ml mit 500 mg Alginat pro Tag) über 14 Tage. Vor und nach der add-on-Therapie gaben die Pat. ihre globale Therapiezufriedenheit auf einer 5-stufigen Likert-Skala an. Zudem wurden der validierte GerdQ-Score vor und nach Therapie bestimmt und während der Beobachtungsphase ein Tagebuch geführt.

    Ergebnisse:

    155 Pat. nahmen an der Studie teil, 6 mussten wegen fehlender Dokumentation der Studienmedikation und fehlender Abschlussbewertung der Therapiezufriedenheit ausgeschlossen werden. Die Studienteilnehmer waren im Median 57 (18 – 85) Jahre alt, zu 53% weiblich, litten seit 8 (1 – 50) Jahren an einer GERD und nahmen seit 6 Jahren PPI ein. Im Median nahmen die Pat. 3 Beutel des Alginats pro Tag ein. 107 der 149 Pat. mit Abschlussbeurteilung (72%) gaben eine Verbesserung der Therapiezufriedenheit um mindestens eine Stufe auf der 5-stufigen Likertskala bei der Abschlussvisite an (1 Stufe n = 45, 2 Stufen n = 41, 3 Stufen n = 16, 4 Stufen n = 5). Pat. mit einem GerdQ > 8 hatten mit 81% eine höhere Ansprechrate. Die Therapie wurde insgesamt gut vertragen. Es besserten sich alle typischen Refluxsymptome.

    Schlussfolgerung:

    Die Bedarfstherapie mit einem Alginat als add-on zu einer PPI-Therapie mit unzureichender Symptomkontrolle ist eine neue wirksame Option, die Therapiezufriedenheit zu verbessern.


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