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DOI: 10.1055/s-0038-1668736
Entwicklung und Validierung eines Fragebogens (FIS-Q) zur einfachen Quantifizierung des FODMAP-Gehalts in der Ernährung
Publication History
Publication Date:
13 August 2018 (online)
Einleitung:
Die low-FODMAP-Diät (LFD) hat sich als ernährungstherapeutisches Konzept für die Behandlung des Reizdarmsyndroms (RDS) etabliert. Die Komplexität des FODMAP-Gehalts in Nahrungsmitteln erschwert jedoch die schnelle Einschätzung der FODMAP-Aufnahme vor und während der LFD, was für die Prognose des Therapieerfolgs relevant wäre.
Ziel war daher die Entwicklung eines Fragebogens zur schnellen und einfachen objektiven Quantifizierung des FODMAP-Gehaltes in der Ernährung anhand eines Scores (FODMAP-Intake-Score, FIS).
Methodik:
Auf Basis der Lebensmittelliste des „Low-FODMAP Diet Booklets“ der Monash University, Melbourne, wurde ein Verzehrshäufigkeits-Fragebogen mit einem Bewertungssystem für den FODMAP-Gehalt (niedrig, mittel, hoch) erstellt. Zur Überprüfung der Anwendbarkeit des Fragebogens (FIS-Q) und der Ermittlung von Normwerten wurde dieser 40 Gesunden zum Ausfüllen ausgehändigt. Bislang füllten zudem 11 RDS-Patienten den FIS-Q vor einer geplanten LFD aus, vier davon zusätzlich nach vierwöchiger LFD (Work in progress).
Ergebnisse:
Für die Ermittlung der Normwerte konnten vollständige FIS-Q von 20 Gesunden (65% weiblich, mittleres Alter 27) ohne spezielle Diätgewohnheiten ausgewertet werden. Der mittlere FIS betrug 48 (SD ± 8,5). Als Normbereich (ermittelt anhand der 2,5%/97,5% Perzentilen) ergab sich 31 – 66. Frauen hatten einen höheren FIS als Männer (51 vs. 43; p = 0,12). Bei 11 RDS-Patienten (91% weiblich, mittleres Alter 46) betrug der mittlere FIS vor LFD 25 (SD ± 10). Der bei vier RDS-Patienten zusätzlich ermittelte FIS-Wert nach vierwöchiger LFD war jeweils deutlich gesunken auf Werte < 10.
Schlussfolgerung:
Der FIS-Q eignet sich zur einfachen und schnellen Quantifizierung des FODMAP-Gehalts in der Ernährung. Bei Gesunden zeigt sich ein Trend zu einem höheren FIS bei Frauen. Der niedrigere FIS-Wert bei RDS-Patienten deutet auf eine bereits erfolgte Ernährungsanpassung zur Meidung von Symptom-Triggern hin. Durch eine gezielte LFD gelingt trotzdem noch eine deutliche FIS-Senkung. Das belegt auch die Eignung des FIS-Q als Instrument zur Verlaufskontrolle und Überprüfung der LFD-Adhärenz. Inwieweit die FIS-Verläufe mit dem therapeutischen Ansprechen auf die LFD korrelieren, wird derzeit an größeren Kollektiven evaluiert (work in progress).
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