Hintergrund:
Murine mesenchymale Stammzellen (MSC) fördern die Leberregeneration in mehreren experimentellen
Leberinsuffizienz-Modellen, wobei Mechanismen unzureichend untersucht sind. Zudem
fehlen Erkenntnisse zu humanen MSC in diesen Zusammenhängen, was eine wichtige Voraussetzung
für eine Translation in die Klinik darstellt.
Methoden:
Knochenmark wurde gesunden Spendern durch Aspiration entnommen und humane MSC nach
GMP-Richtlinien aufgereinigt. Transgene GFP-MSC wurden BALB/c-Mäusen 24 Stunden nach
Leberteilresektion (70%) i.p. verabreicht; die Kontrollgruppe erhielt phosphatgepufferte Kochsalzlösung (PBS).
Mäuse wurden 2, 3 und 5 Tage nach Leberteilresektion finalisiert. Blut und Organe
wurden entnommen und durch Leberfunktionstests, Multianalyt-Immunoassays, Histologie
und Immunhistologie untersucht.
Ergebnisse:
Die Proliferation von Hepatozyten (POD 3, p < 0,01) und sinusoidalen Endothelzellen
(POD 5, p < 0,05) war nach Leberteilresektion in der Behandlungsgruppe signifikant
erhöht. Die Fettakkumulation in Hepatozyten stand 2 Tage nach Leberteilresektion im
umgekehrten Verhältnis zur Hepatozytenproliferation (r2= 0,4064, p < 0,01), wobei die Behandlungsgruppe vor starker Fettansammlung geschützt
schien. In der Leber konnten keine GFP-positiven Zellen nachgewiesen werden. IL-6-,
HGF- und IL-10 waren im Serum am POD 3 in der Behandlungsgruppe, im Vergleich zu den
Kontrollmäusen signifikant vermindert (p < 0,05). Die relative Abnahme des Körpergewichts
war nach Leberteilresektion in der Behandlungsgruppe (POD 2 und POD 3, p < 0,001),
im Vergleich zu den Kontrollmäusen, abgeschwächt.
Schlussfolgerung:
MSC aus humanem Knochenmark haben immunmodulatorische Effekte und verbessern die Regeneration
der Leber nach experimenteller Leberteilresektion in BALB/c-Mäusen. Die Ergebnisse
deuten vielmehr auf funktionelle Verbindungen zwischen der Fettakkumulation und der
Hepatozytenproliferation hin, als auf zelluläre Fusion oder Transdifferenzierung.