Z Gastroenterol 2018; 56(08): e254
DOI: 10.1055/s-0038-1668796
Kurzvorträge
Leber und Galle
Leber: Physiologie, Regeneration, Arzneimittelmetabolismus – Freitag, 14. September 2018, 08:15 – 09:19, 21a
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Humane mesenchymale Stammzellen fördern Regeneration und modulieren metabolische Veränderungen nach partieller Leberregeneration in BALB/c-Mäusen

S Wabitsch
1   Charite – Universitätsmedizin Berlin, Berlin, Deutschland
,
C Benzing
1   Charite – Universitätsmedizin Berlin, Berlin, Deutschland
,
F Krenzien
1   Charite – Universitätsmedizin Berlin, Berlin, Deutschland
,
K Splith
1   Charite – Universitätsmedizin Berlin, Berlin, Deutschland
,
PK Haber
1   Charite – Universitätsmedizin Berlin, Berlin, Deutschland
,
M Nösser
1   Charite – Universitätsmedizin Berlin, Berlin, Deutschland
,
S Knitter
1   Charite – Universitätsmedizin Berlin, Berlin, Deutschland
,
C Kamali
1   Charite – Universitätsmedizin Berlin, Berlin, Deutschland
,
C Günther
2   Apceth GmbH, München, Deutschland
,
F Hermann
2   Apceth GmbH, München, Deutschland
,
D Hirsch
2   Apceth GmbH, München, Deutschland
,
IM Sauer
1   Charite – Universitätsmedizin Berlin, Berlin, Deutschland
,
J Pratschke
1   Charite – Universitätsmedizin Berlin, Berlin, Deutschland
,
M Schmelzle
1   Charite – Universitätsmedizin Berlin, Berlin, Deutschland
› Institutsangaben
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
13. August 2018 (online)

 
 

    Hintergrund:

    Murine mesenchymale Stammzellen (MSC) fördern die Leberregeneration in mehreren experimentellen Leberinsuffizienz-Modellen, wobei Mechanismen unzureichend untersucht sind. Zudem fehlen Erkenntnisse zu humanen MSC in diesen Zusammenhängen, was eine wichtige Voraussetzung für eine Translation in die Klinik darstellt.

    Methoden:

    Knochenmark wurde gesunden Spendern durch Aspiration entnommen und humane MSC nach GMP-Richtlinien aufgereinigt. Transgene GFP-MSC wurden BALB/c-Mäusen 24 Stunden nach Leberteilresektion (70%) i.p. verabreicht; die Kontrollgruppe erhielt phosphatgepufferte Kochsalzlösung (PBS). Mäuse wurden 2, 3 und 5 Tage nach Leberteilresektion finalisiert. Blut und Organe wurden entnommen und durch Leberfunktionstests, Multianalyt-Immunoassays, Histologie und Immunhistologie untersucht.

    Ergebnisse:

    Die Proliferation von Hepatozyten (POD 3, p < 0,01) und sinusoidalen Endothelzellen (POD 5, p < 0,05) war nach Leberteilresektion in der Behandlungsgruppe signifikant erhöht. Die Fettakkumulation in Hepatozyten stand 2 Tage nach Leberteilresektion im umgekehrten Verhältnis zur Hepatozytenproliferation (r2= 0,4064, p < 0,01), wobei die Behandlungsgruppe vor starker Fettansammlung geschützt schien. In der Leber konnten keine GFP-positiven Zellen nachgewiesen werden. IL-6-, HGF- und IL-10 waren im Serum am POD 3 in der Behandlungsgruppe, im Vergleich zu den Kontrollmäusen signifikant vermindert (p < 0,05). Die relative Abnahme des Körpergewichts war nach Leberteilresektion in der Behandlungsgruppe (POD 2 und POD 3, p < 0,001), im Vergleich zu den Kontrollmäusen, abgeschwächt.

    Schlussfolgerung:

    MSC aus humanem Knochenmark haben immunmodulatorische Effekte und verbessern die Regeneration der Leber nach experimenteller Leberteilresektion in BALB/c-Mäusen. Die Ergebnisse deuten vielmehr auf funktionelle Verbindungen zwischen der Fettakkumulation und der Hepatozytenproliferation hin, als auf zelluläre Fusion oder Transdifferenzierung.


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