Bei einseitiger Lebermetastasierung besteht die Möglichkeit, durch eine unilobäre
Portalvenenembolisation eine Hypertrophie der nicht portalvenös embolisierten kontralat.
Lebersegmente zu induzieren – alternativ durch unilobäre 90Y-Radioembolisation (SIRT) mit geringer ausgeprägtem Effekt vs. Pfortaderembolisation,
jedoch mit ggf. geringerem Risiko des Tu-Progresses.
Ziel:
Analyse, ob eine interstitielle HDR-Brachytherapie ausgedehnter primär inoperabler,
aber einseitig re-hepatischer Oligometastasen/primärer Lebermalignome ebenfalls zu
einer signifikanten li-seitigen Leberhypertrophie führen kann.
Methode:
Retrospektive Datenbank-Analyse. Im Zeitraum von 08/2006 – 05/2014 wurden 61 Patienten
mit ausschließl. re-hepatischer, primärer (30) od. sekundärer (31) Tu-Manifestation
nach interdisz. Tu-Boardentscheidg. mit einer interstitiellen HDR-BT behandelt. Die
Patienten erhielten PTV-umschließende einmalige Einzeldosen zw. 15 & 20 Gy (Median:
20 Gy). Studienendpunkte waren die lokale Kontrollrate (LCR) & Veränderung des Lebervolumens.
Vor Ther.-Beginn sowie i.R. der engmaschigen Nachsorge (< 3, 3, 6, 9, 12 Monate nach
BT) erfolgte eine Volumetrie der Leber.
Ergebnisse:
Die behandelte Pat.-Kohorte wies eine hohe LCR (mindestens SD) der Tu-Läsionen zum
Zeitpunkt der letzten Nachkontrolle auf, b. allerdings im Verlauf neuen radiologisch
nachweisbaren Tu-Läsionen b. 35 Patienten (57,4%). Bereits in der 1. Nachsorge (<
3 Monate) konnte eine Hypertrophie der Lebersegmente II/III von median 7,35% volumetrisch
nachgewiesen werden. Im weiteren Verlauf (bis zur 3. Nachsorge) war eine signif. Änderung
des relativen Volumens von Segment II/III nachweisbar (p < 0,05), danach erreichten
die Vol.-Änderungen kein Signifikanzniveau mehr. Nach 12 Monaten (5. Nachsorge) betrug
die Vol.-Zunahme summativ im Median 30,5%.
Schlussfolgerung:
Bei inop. oligometastasierten od. an primären Lebermalignomen leidenden Patienten
resultiert die iBT in einer hohen LCR. Außerdem ist eine Leberhypertrophie induzierbar.
Dies ermöglicht wg. des im weiteren Verlauf wahrscheinl. Oligo-Rezidives bzw. Oligo-Progresses
eine Reevaluierung betreffs chir. od. alternativer lokal-ablativer Therapien sowie
systemtherapeut. Behandlungen. Damit kann die Gesamtprognose günstig beeinflusst werden.