Z Gastroenterol 2018; 56(08): e264
DOI: 10.1055/s-0038-1668821
Kurzvorträge
Leber und Galle
Lebertransplantation – Donnerstag, 13. September 2018, 12:30 – 14:06, 22a
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Zirkulierende freie DNA im Serum nach Lebertransplantation

F Krenzien
1   Campus Virchow-Klinikum und Campus Charité Mitte, Charité – Universitätsmedizin Berlin, Chirurgische Klinik, Berlin, Deutschland
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A Papa
1   Campus Virchow-Klinikum und Campus Charité Mitte, Charité – Universitätsmedizin Berlin, Chirurgische Klinik, Berlin, Deutschland
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A Leder
1   Campus Virchow-Klinikum und Campus Charité Mitte, Charité – Universitätsmedizin Berlin, Chirurgische Klinik, Berlin, Deutschland
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K Splith
1   Campus Virchow-Klinikum und Campus Charité Mitte, Charité – Universitätsmedizin Berlin, Chirurgische Klinik, Berlin, Deutschland
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S Wabitsch
1   Campus Virchow-Klinikum und Campus Charité Mitte, Charité – Universitätsmedizin Berlin, Chirurgische Klinik, Berlin, Deutschland
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P Haber
1   Campus Virchow-Klinikum und Campus Charité Mitte, Charité – Universitätsmedizin Berlin, Chirurgische Klinik, Berlin, Deutschland
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C Benzing
1   Campus Virchow-Klinikum und Campus Charité Mitte, Charité – Universitätsmedizin Berlin, Chirurgische Klinik, Berlin, Deutschland
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J Pratschke
1   Campus Virchow-Klinikum und Campus Charité Mitte, Charité – Universitätsmedizin Berlin, Chirurgische Klinik, Berlin, Deutschland
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M Schmelzle
1   Campus Virchow-Klinikum und Campus Charité Mitte, Charité – Universitätsmedizin Berlin, Chirurgische Klinik, Berlin, Deutschland
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Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
13. August 2018 (online)

 
 

    Einleitung:

    Die Gefahr-assoziierten molekularen Muster (engl. Danger-associated molecular patterns, DAMPs) aktivieren Mustererkennungsrezeptoren und so das angeborene Immunsystem. Ein solches DAMP ist die frei im Blut zirkulierenden DNA (cfDNA), dessen mögliche Bedeutung nach Lebertransplantation bisher unbekannt ist.

    Methoden:

    Insgesamt wurden 50 Patienten nach Lebertransplantation in die vorliegende Studie eingeschlossen und klinische Parameter erfasst. Die cfDNA (90 and 222bp) wurden mit einer quantitativen Echtzeit PCR an verschiedenen postoperativen Tagen bestimmt.

    Resultate:

    Die cfDNA 90bp betrug nach der Transplantation 39,6 ng/ml (SD 31,2 ng/dl) und fiel am 7 postoperativen Tag auf 1,3 ng/ml ab (SD 2,7 ng/dl, p < 0,05). Die cfDNA 220bp betrug nach der Transplantation 17,1 ng/ml (SD 15,9 ng/dl) und fiel am 7 postoperativen Tag auf 1,3 ng/ml ab (SD 1,3 ng/dl, p < 0,05). Patienten mit einer hohen Konzentration cfDNA 90bp wenige Stunden nach Lebertransplantation starben signifikant früher als mit einer niedrigen Konzentration (5-Jahres Überlebensrate 88,1% cfDNA niedrig vs. 62,5% cfDNA hoch, p < 0,05, Log-Rank Test). Patienten mit einer hohen Konzentration cfDNA 220bp wenige Stunden nach Lebertransplantation starben früher als mit einer niedrigen Konzentration, jedoch ohne den Nachweis einer statistischeren Signifikanz (5-Jahres Überlebensrate 87,2% cfDNA niedrig vs. 72,7% cfDNA hoch, p > 0,05, Log-Rank Test). Das Auftreten der cfDNA korrelierte mit den Transaminasen ALT und AST (p < 0,05).

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    Abb. 1: Konzentration freier DNA im Blut nach Lebertransplantation (POD 0)

    Schlussfolgerung:

    Die Konzentration freier DNA war nach Lebertransplantation im Plasma stark erhöht und fiel im postoperativen Verlauf ab. Patienten mit hoher Konzentration von cfDNA 90bp wenige Stunden nach der Organtransplantation zeigten ein hoch-signifikant schlechteres Langzeitüberleben, möglicher Weise durch eine Aktivierung des angeborenen Immunsystems.


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    Abb. 1: Konzentration freier DNA im Blut nach Lebertransplantation (POD 0)