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DOI: 10.1055/s-0038-1668823
Die Leberfunktion vor Lebertransplantation bestimmt das Überleben nach Lebertransplantation beim hepatozellulären Karzinom
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
13. August 2018 (online)
Einleitung:
Die Lebertransplantation (LT) ist ein aufwendiges und potentiell kuratives Verfahren zur Behandlung des hepatozellulären Karzinoms (HCC). Aufgrund des Mangels an Spenderorganen müssen die Patienten, die für eine LT infrage kommen, sorgfältig ausgewählt werden. In Deutschland erfolgt die Patientenselektion zunächst anhand der Mailand-Kriterien. Die Organvergabe wird dann unter anderem aufgrund von MELD-Score und Wartezeit der potentiellen Empfänger priorisiert.
Ziele:
Die Langzeitergebnisse nach LT bei HCC Patienten an einem deutschen Krankenhaus der Maximalversorgung zu erheben und Determinanten des Überlebens zu identifizieren.
Methodik:
Eine Kohorte von 304 HCC Patienten, die in unserem Zentrum in einem Zeitraum von fast 20 Jahren (Februar 1998 bis Juni 2017) eine LT bekamen, wurden analysiert.
Ergebnis:
Die 5-, 10- und 15-Jahresüberlebensraten betrugen 62, 47 und 30%. Der mit dem Überleben am stärksten assoziierte Faktor war das HCC-Rezidiv. Neben der Tumordifferenzierung war die Leberfunktion des Empfängers gemessen am MELD-Score vor LT eine signifikante Determinante des Überlebens nach LT.
Schlussfolgerung:
Unsere Studie bestätigt das gute Langzeitergebnis nach LT beim HCC. Neben dem HCC-Rezidiv und der Tumorbiologie ist die Leberfunktion des Empfängers vor LT ein entscheidender Faktor für das Überleben nach LT. Insofern regen unsere Ergebnisse an, die Bedeutung der Leberfunktion des Empfängers vor LT bei Patienten, die aufgrund eines HCCs transplantiert werden, im Hinblick auf die Patientenversorgung und die Organvergabe in weiteren Studien näher zu untersuchen.
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