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DOI: 10.1055/s-0038-1668854
Detektionsrate von Bakteriämie ist signifikant höher bei Patienten mit fortgeschrittenem akut auf chronisch Leberversgen (ACLF 2+3) verglichen mit Patienten mit ACLF 1 und dekompensierter Zirrhose, sowohl molekular- als auch kultur-technisch
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
13. August 2018 (online)
Einleitung:
Akut auf chronisch Lebeversagen (ACLF) ist eine schwerwiegende Komplikation bei Patienten mit vorbestehender Leberzirrhose. Infektionen sind sowohl als häufige ursächliche Faktoren als auch Folgen dieses Krankheitsbildes zu sehen.
Ziele:
Diese Studie wurde durchgeführt zu Evaluation von Nachweisbarkeit bakterieller Infektionen bei Patienten mit verschieden ACLF-Stadien und Patienten mit dekompensierter Zirrhose (DC), mittels molekularer und kultureller Techniken.
Methodik:
Aszites und korrespondierende Blutproben wurden gesammelt von 167 Patienten (ACLF n = 95, DC n = 72) zwischen 2012 und 2017 in der Uniklinik Leipzig. Aszitesproben wurden abgenommen bei klinisch indizierter Parazentese. Alle Proben wurden analysiert mittels qPCR (16S rRNA-Gen-Primer) und verglichen mit mikrobiologischen Untersuchungen. Die Ergebnisse wurden retrospektiv korreliert mit klinischen Daten aus den Patientenakten. Bei deutlich höherer Rate an antibiotischer Therapie in der ACLF-Gruppe (55,8% vs. 23,6%, p < 0,0001), wurden nur Patienten ohne Antibiose weiter analysiert (ACLF n = 42, DC n = 55).
Ergebnis:
Bei ACLF-Patienten lag das mediane MELD-Score bei 26,6 (± 6,8), bei Patienten mit DC bei 15,6 (± 5,9) (p < 0,001). Die ACLF-Patienten präsentierten sich vorwiegend mit ACLF-Grad 1 (71%, n = 30). Blutkultur war positiv bei 4/12 (33,3%) Patienten in ACLF Stadien 2+3 und bei 6/85 (7,1%) von den mit ACLF 1+DC (p = 0,019). Dieser Unterschied war auch bei Anwendung der molekularen Technik nachweisbar (PCR im Blut 4/12 (33,3%) bzw. 10/85 (11,7%), p = 0,069). Die Ergebnisse im Aszites zeigten keinen Unterschied (PCR positiv bei 3/12 (25,0%) in ACLF 2+3 und bei 18/85 (21%) in ACLF 1+DC, p = 0,7. Kultur positiv bei 3/11 (27,0%) in ACLF 2+3 und bei 3/20 (15%) in ACLF 1+DC-Patienten mit zu Verfügung stehenden mikrobiologischen Ergebnissen aus Aszites, p = 0,6).
Schlussfolgerung:
Unsere Ergebnisse zeigen eine signifikant häufiger nachweisbare Bakteriämie bei Patienten mit ACLF höheren Grades (2+3). Die mikrobiologische und molekulare Technik zeigten in unserem Kollektiv vergleichbare Nachweisfähigkeit. Die signifikant höhere Rate an antibiotischer Therapie im ACLF-Kollektiv weißt auf die klinische Relevanz der infektiösen Komplikationen bereits vor Einschluss in unsere Studie hin.
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