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DOI: 10.1055/s-0038-1668882
Verlauf von HEV-Virämie und anti-HEV IgM/IgG-Antwort bei 27 immunkompetenten Blutspendern
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
13. August 2018 (online)
Einleitung:
Weltweit kommt es jedes Jahr zu etwa 20 Millionen Hepatitis E Virus Infektionen. Der Verlauf der Virämie und der immunologischen Reaktion bei subklinischen HEV-Infektionen (z.B. Blutspendern) ist bisher unzureichend verstanden.
Ziele:
Die Beschreibung des Verlaufs der HEV-Virämie und assoziierten Epitop-spezifischen B-Zell-Antwort bei asymptomatischen Blutspendern.
Methodik:
27 virämische Blutspender wurden mittels PCR während des Routine-Screenings auf HEV (etabliert 9/2017) identifiziert. Der Verlauf der Viruslast wurde mittels RT-PCR und die Präsenz von Epitop-spezifischer anti-HEV IgM/IgG mittels eines kommerziell verfügbaren Immunoblot-Test (Mikrogen®) untersucht.
Ergebnis:
Nur 29,6% der virämischen Blutspender hatten eine nachweisbare anti-HEV IgM (22,2%) oder anti-HEV IgG (7,4%) Antwort zum Zeitpunkt der Spende. Mindestens drei der Blutspender waren noch nach mehr als 100 Tagen nachweisbar virämisch (Abb. 1). Alle 27 Spender konnten das HEV innerhalb einer medianen Zeitspanne von 57 Tagen spontan eliminieren. Die anti-HEV IgG Antwort zeigte bei allen Spezifität für das immunogene Epitop O2C (Abb. 2).
Schlussfolgerung:
Die rein serologische Testung von Blutprodukten auf HEV ist unzureichend. Akute HEV Infektionen bei Blutspendern können mehr als 100 Tage anhalten. Der enge zeitliche Zusammenhang der Viruselimination mit dem Auftreten von anti-HEV IgM/IgG unterstreicht den Stellenwert der B-Zell-Antwort in der Viruselimination. Eine zentrale Rolle scheint dabei die Antwort gegen das immunogene Epitop O2C des HEV zu spielen. Dieses ist auch Teil des in China zugelassenen HEV-Impfstoffes (Hecolin®).
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