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DOI: 10.1055/s-0038-1668935
Rolle von Bone morphogenetic protein (BMP)-9 beim hepatozellulären Karzinom (HCC)
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
13. August 2018 (online)
Einleitung:
BMP-9, ein Zytokin der TGF-bFamilie, wird von der Leber gebildet und in aktiver Form ins Blut abgegeben. Verschiedene Studien deuten auf eine Rolle von BMP-9 bei der hepatozellulären Karzinogenese hin, wobei es jedoch sowohl pro- als auch anti-tumorigene Effekte haben kann. So induziert BMP-9 in manchen HCC-Linien eine epithelial-mesenchymale Transition (EMT) während es in anderen Linien eher anti-proliferativ wirkt.
Ziele:
Das HCC stellt nach wie vor eine häufige und aggressive Krebsform dar die mit hoher Letalität einhergeht. Gleichzeitig sind die vorhandenen Therapiemöglichkeiten begrenzt. Aus diesem Grund suchen wir nach neuen therapeutischen Strategien und untersuchen insbesondere ob BMP-9 bei der Entstehung des HCC eine Rolle spielt.
Methoden:
Öffentlich zugängliche Datensätze von humanen HCC-Proben (The Cancer Genome Atlas (TCGA), The Cancer Proteome Atlas (TCPA), Tumor Immune Estimation Resource (TIMER), Cancer Cell Line Encyclopedia (CCLE) und Hepamine) wurden detailliert ausgewertet. Hierfür wurden die RNA- und (wenn verfügbar) die Protein-Expressionsmuster für BMP-9 und Komponenten des Signalwegs (ALK1, ALK2, Activin A Receptor Type 2A (ACVR2A), Activin A Receptor Type 2B (ACVR2B), BMPRII (BMPR2), endoglin (ENG), Smad1 (SMAD1)) extrahiert. Um auch in vitro RNA-Expressionsmuster von HCC-Zellen zu untersuchen, wurden darüber hinaus 3D-Leberorganoide mit und ohne Zusatz von HepG2 Zellen kultiviert und mittels real-time PCR analysiert.
Ergebnisse:
Die in silico Auswertung ergab, dass die Expression der BMP-9 Signalwegskomponenten mit der von 48 verschiedenen Proteinen korreliert, die für die Krebsentstehung relevant sind (z.B. p38 MAPKinase, Interferon gamma, p53). In HCC Patientenproben fand sich eine Koexpression mit Genen aus den Bereichen Proliferation, Migration, Angiogenese und ECM-Umbau. 69 Gene waren exklusiv mit ALK1/Smad1 koexprimiert und 44 mit ALK2/BMPR2 in Patientenproben. Schließlich zeigte sich in Abhängigkeit von der BMP-9 Responsivität eine differentielle Resistenz verschiedener HCC-Zelllinien für Chemotherapeutika in vitro.
Schlussfolgerung:
Insgesamt deuten die Ergebnisse auf eine eher pro-tumorigene Wirkung von BMP-9 hin. BMP-9 neutralisierende Ansätze könnten also vielversprechend für neue HCC Therapieansätze sein.
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