Die Reparation von Narbenhernien ohne Verwendung eines Netzes führt zu hohen Rezidivraten
in bis zu 50% d. Fälle. Aber auch bei Verwendung Konvent. Netzplastiken werden kumulative
Rezidivraten zwischen 20 und 36% beschrieben. Im Gegensatz dazu sind beim minimal
invasiven Narbenhernienrepair (lap. IPOM-Technik) Rezidivraten von unter 5% dokumentiert.
Von 04/2007 bis 04/2018 wurden 312 Pat. (167 Männer, 145 Frauen) mit einer Narbenhernie
in der lap.-IPOM-Technik versorgt. Der BMI lag im Durchschnitt bei 32,4 kg/m2, die durchschnittlich implantierte Netzgröße bei 428,4 cm2. Das operative Vorgehen war standardisiert. Die lokalen Komplikationen wurden während
des stat. Aufenthaltes dokumentiert. Zur Evaluierung erfolgten regelmäßig ambulante
Kontrollen sowie die schriftliche Erhebung der follow up-Daten im Rahmen der Herniamed-Qualitätssicherung.
Im ges. Beobachtungszeitraum entwickelten 10 Pat. (3,2%) ein Rezidiv. Alle innerhalb
der ersten 2 Jahre p.o. Bei den Revisionen konnten 5 Pat. (1,6%) erneut mit einem
Mesh in lap.-IPOM-Technik versorgt werden. Die Rezidivbrüche waren am Netzrand lokalisiert.
1 Pat. lehnte einen erneuten Eingriff ab. 4 Pat. (1,3%) wurden offen nach Ramirez
(2 Fälle) oder in sublay-Technik (2 Fälle) versorgt. In 4 Fällen (1,3%) beobachteten
wir postoperativ Hämatome, die konservativ ausbehandelt werden konnten. 12 Pat. (3,8%)
entwickelten p.o. sonografisch Serome. In 4 Fällen (1,3%) fiel ein Spätserom auf,
das amb. punktiert wurde. Es kam zur kompletten Ausheilung. Fistelbildungen konnten
wir nicht dokumentieren. In der Inaugurierungsphase der Methode kam es während der
Operation im Rahmen der Adhäsiolyse in 3 Fällen (1%) zu einer Dünndarmläsion. In 1
Fall erfolgte die suffiziente Versorgung minimalinvasiv. In 2 Fällen konvertierten
wir und führten die Narbenhernienversorgung offen durch. Die Läsionen heilten folgenlos
aus. Wundinfektionen, Abszesse, Magen-Darm-Atonien, Fisteln oder Netzexplantationen
konnten nicht konstatiert werden.
Nach 11 Jahren standard. Versorgung v. Narbenhernien in lap.-IPOM-Technik zeigt sich
eine konstant geringe Rezidivrate ohne Mesh- und Wundinfektionen. Die Technik ist
komplikationsarm durch einen erfahrenen, minimal invasiv tätigen Chirurgen durchführbar
und bietet sehr gute Langzeitergebnisse.