Zeitschrift für Palliativmedizin 2018; 19(05): e3
DOI: 10.1055/s-0038-1669216
Vortrag
PS 5 Forschung: 06.09.2018 – 11:00 – 12:30 – Lloyd
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Palliativdienste in den deutschen Comprehensive Cancer Centern

S Gahr
1   Palliativmedizinische Abteilung, Universitätsklinikum Erlangen, Comprehensive Cancer Center CCC Erlangen-EMN, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU), Erlangen, Germany
,
J Berendt
1   Palliativmedizinische Abteilung, Universitätsklinikum Erlangen, Comprehensive Cancer Center CCC Erlangen-EMN, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU), Erlangen, Germany
,
C Ostgathe
1   Palliativmedizinische Abteilung, Universitätsklinikum Erlangen, Comprehensive Cancer Center CCC Erlangen-EMN, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU), Erlangen, Germany
,
ST Simon
2   Zentrum für Palliativmedizin, Centrum für Integrierte Onkologie Köln/Bonn, Uniklinik Köln, Köln, Germany
,
M Tewes
3   Westdeutsches Tumorzentrum – Comprehensive Cancer Center, Innere Klinik (Tumorforschung), Universitätsklinikum Essen, Essen, Germany
,
K Zader
4   Interdisziplinäres Zentrum für Palliativmedizin, Universitätstumorzentrum Düsseldorf – Comprehensive Cancer Center, Universitätsklinikum Düsseldorf Heinrich Heine Universität Düsseldorf, Düsseldorf, Germany
,
J Schwartz
4   Interdisziplinäres Zentrum für Palliativmedizin, Universitätstumorzentrum Düsseldorf – Comprehensive Cancer Center, Universitätsklinikum Düsseldorf Heinrich Heine Universität Düsseldorf, Düsseldorf, Germany
,
M Neukirchen
4   Interdisziplinäres Zentrum für Palliativmedizin, Universitätstumorzentrum Düsseldorf – Comprehensive Cancer Center, Universitätsklinikum Düsseldorf Heinrich Heine Universität Düsseldorf, Düsseldorf, Germany
› Institutsangaben
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
20. August 2018 (online)

 
 

    Hintergrund:

    Ein Palliativdienst ist in der Beratung und Versorgung von Patienten mit einer Tumorerkrankung als Qualitätsindikator anerkannt und in National Cancer Institutes, Vorbild der deutschen Comprehensive Cancer Center (CCC), flächendeckend (92%) umgesetzt. Daher stellt sich die Frage, wie die Palliativdienste aktuell in die CCCs integriert sind.

    Methode:

    Durch eine papierbasierte quantitative Befragung in 16 Standorten der bisher geförderten CCCs wurden von Juli bis August 2017 Angaben zum Vorhandensein, zur personellen Situation, Inanspruchnahme und Perspektive eines Palliativdienstes erfasst. Die Befragung richtete sich an die Leiter der palliativmedizinischen Einheiten der CCCs. Die Daten wurden in SPSS ausgewertet (Häufigkeit, Median, Mittelwert, Spannweite).

    Ergebnisse:

    Fünfzehn CCCs (Rücklauf 94%) haben an der Befragung teilgenommen. 13 (87%) der 15 CCCs verfügen über einen Palliativdienst. Zwölf (92%) von 13 CCCs mit einem Palliativdienst sind zu den Regelarbeitszeiten (wochentags 8 – 16 Uhr) erreichbar. Alle Palliativdienste sind ärztlich besetzt, elf zusätzlich pflegerisch. Acht Palliativdienste (62%) sind mit einer weiteren Profession (Psychologie, Physiotherapie, Sozialdienst) besetzt. Es wurden in 2016 im Median 491 Mitbehandlungen durch die PMDs erbracht, davon 46% als ZE 60.0 (ohne Erlös). Sechs Zentren planen die Einrichtung eines externen Palliativdienstes. Im Jahr 2017 planen fünf Zentren ZE 2017 – 133, zwei Zentren ZE 60 und drei Zentren beide ZEs abzurechnen.

    Diskussion:

    Palliativdienste sind in den deutschen CCCs regelhaft vorhanden und erfüllen jedoch nur zur Hälfte die zur Abrechnung geforderte Bedingung der Multiprofessionalität. Das im Jahr 2017 neu eingeführte, stundengenau abrechenbare Zusatzentgeld könnte hier Verbesserungen schaffen und zur Kostendeckung beitragen. Dadurch können entgegen der bisherigen Regelung notwendige und sinnvolle Leistungen mit einer Behandlungsdauer auch unter sieben Tagen abrechenbar werden.


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