Zeitschrift für Palliativmedizin 2018; 19(05): e17-e18
DOI: 10.1055/s-0038-1669259
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Einschätzung der Betreuungsqualität am Lebensende: Übersetzung und Validierung der deutschen Version des „Care of the Dying Evaluation” (CODE-GER). Ein Fragebogen für trauernde Angehörige

AR Vogt
1   Universitätsmedizin der Johannes-Gutenberg Universität Mainz, III. Medizinische Klinik, Interdisziplinäre Abteilung für Palliativmedizin, Mainz, Germany
,
S Stiel
2   Medizinische Hochschule Hannover, Institut für Allgemeinmedizin, Hannover, Germany
,
M Heckel
3   Friedrich-Alexander-Universität Erlangen- Nürnberg (FAU), Palliativmedizinische Abteilung, Erlangen, Germany
,
S Goebel
1   Universitätsmedizin der Johannes-Gutenberg Universität Mainz, III. Medizinische Klinik, Interdisziplinäre Abteilung für Palliativmedizin, Mainz, Germany
,
SS Mai
1   Universitätsmedizin der Johannes-Gutenberg Universität Mainz, III. Medizinische Klinik, Interdisziplinäre Abteilung für Palliativmedizin, Mainz, Germany
,
A Seifert
4   Universität Paderborn, Zentrum für Bildungsforschung und Lehrerbildung (PLAZ), Paderborn, Germany
,
C Ostgathe
3   Friedrich-Alexander-Universität Erlangen- Nürnberg (FAU), Palliativmedizinische Abteilung, Erlangen, Germany
,
M Weber
1   Universitätsmedizin der Johannes-Gutenberg Universität Mainz, III. Medizinische Klinik, Interdisziplinäre Abteilung für Palliativmedizin, Mainz, Germany
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Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
20. August 2018 (online)

 
 

    Hintergrund:

    Defizite in der Betreuung Sterbender haben sowohl negative Auswirkungen auf den Patienten als auch auf deren Angehörige. Ein Instrument, mit dem der Ist-Zustand der Betreuungsqualität identifiziert werden kann, ist essentiell, um diese durch Interventionen zu verbessern. Das Ziel dieser Studie ist die Validierung des Fragebogens „Care of the Dying Evaluation“ (CODE™) für Angehörige in deutscher Sprache (CODE-GER).

    Methode:

    CODE™ wurde entsprechend der EORTC-Richtlinien übersetzt. Angehörige von Patienten, die erwartet auf einer Station verstarben, auf der sie sich ≥3 Tage befanden, wurden kontaktiert. Die Daten wurden in zwei Krankenhäusern erhoben, um die psychometrischen Eigenschaften des CODE-GER zu untersuchen. Für die Überprüfung der konvergenten Validität wurde die „Palliative Outcome Scale“ (POS) erhoben. Die Schwierigkeit und die wahrgenommene Belastung der Befragung wurden anhand einer numerischen Skala (0 – 10) erfasst.

    Ergebnisse:

    Die Rücklaufquote lag bei 27,88%. Die Auswertung basierte auf 237 Hauptstudienteilnehmern, 38 weiteren Angehörigen (Interrater) und 55 Teilnehmern, die den Fragebogen nach 8 Wochen erneut ausfüllten. Die Werte der internen Konsistenz des gesamten Fragebogens (α= 0,86), Interrater-Reliabilität (ICC(1,1)= 0,79) und Retest-Reliabilität (ICC(2,1)= 0,85) waren gut. Die konvergente Reliabilität zwischen POS und CODE (r = –0,46) war gegeben. Die Hauptkomponentenanalyse mit Varimax-Rotation zeigte eine 7-Faktorenlösung (Unterstützung und Zeit der Ärzte und Pflege; Spirituelle und emotionale Unterstützung, Informationsvermittlung und Entscheidungsfindung, Umgebung, Informationen über den Sterbeprozess, Symptomkontrolle, Unterstützung zum Zeitpunkt des Todes und danach). Die Schwierigkeit und die wahrgenommene Belastung der Befragung wurden niedrig bis moderat eingeschätzt.

    Fazit:

    CODE-GER ist ein reliabler und valider Fragebogen, der zur Erfassung der Betreuungsqualität in Krankenhäusern empfohlen werden kann.


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