Zeitschrift für Palliativmedizin 2018; 19(05): e45
DOI: 10.1055/s-0038-1669343
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Internationale ‚Care Of the Dying Evaluation‘ (CODE): Versorgungsqualität von sterbenden Krebspatienten im Krankenhaus aus Sicht der Angehörigen – Verbundprojekt ERANet-LAC CODE Studienprotokoll und erste Ergebnisse

, ERANet-LAC CODE
C Gerlach
1   Universitätsmedizin Mainz/uct/III. Med. Klinik & Poliklinik, Interdisziplinäre Abteilung für Palliativmedizin, Mainz, Germany
,
M Weber
1   Universitätsmedizin Mainz/uct/III. Med. Klinik & Poliklinik, Interdisziplinäre Abteilung für Palliativmedizin, Mainz, Germany
,
C Mayland
2   University of Liverpool, The Palliative Care Institute, Liverpool, United Kingdom
3   University of Sheffield, Sheffield, United Kingdom
,
J Ellershaw
2   University of Liverpool, The Palliative Care Institute, Liverpool, United Kingdom
,
V Tripodoro
4   Pallium Latinoamérica N.G.O., Buenos Aires, Argentina
,
M Krajewska
5   PallMed, Sue Ryder House, Poznan, Poland
,
W Leppert
5   PallMed, Sue Ryder House, Poznan, Poland
,
J Nalin de Souza Passarini
6   State University, Campinas, Brazil
,
I Bredda Saad
6   State University, Campinas, Brazil
,
L Zambon
6   State University, Campinas, Brazil
,
E Garcia Yanneo
7   Mutualista Asociación Hospital Evangélico (MAHE), Palliative Care Unit, Montevideo, Uruguay
,
K Sigurdardottir
8   University of Bergen, Bergen, Norway
,
MI Tuen Hansen
8   University of Bergen, Bergen, Norway
,
D Faksvåg Haugen
8   University of Bergen, Bergen, Norway
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
20 August 2018 (online)

 
 

    Fragestellung:

    Obwohl sich die meisten Krebspatienten wünschen zuhause zu sterben, wird für viele die Klinik aus gutem Grund der Sterbeort sein. Das Projekt untersucht international die aktuelle Versorgung von Sterbenden mit Krebs im Krankenhaus, möglichen Verbesserungsbedarf, sowie die Machbarkeit der Einbeziehung von Angehörigen bei der Umsetzung wesentlicher Verbesserungsmaßnahmen in der Versorgung.

    Methodik:

    CODE ist ein Outcome-Instrument aus England zur Erfassung der Versorgungsqualität des Patienten aus Sicht der Angehörigen und der Unterstützung der Angehörigen in den letzten beiden Lebenstagen und unmittelbaren Trauerphase. 42 Fragen decken wesentliche Aspekte des Aufenthaltsortes, der Pflege, Kommunikation, Symptomkontrolle, spiritueller und Informationsbedürfnisse ab. Der Fragebogen wird nach EORTC standardisiert übersetzt und transkulturell angepasst für Argentinien, Brasilien, Uruguay, Deutschland, Norwegen und Polen, ein internationaler CODE (ICODE) entwickelt, mit dem eine Erhebung in den 7 Ländern durchgeführt wird, gefolgt von ‚Action Research‘ wieder unter Einbeziehung von Hinterbliebenen zur Entwicklung und Umsetzung des analysierten Veränderungsbedarfs. Ergebniserfassung m. validierten Messinstrumenten und teilnehmender Beobachtung.

    Ergebnis:

    Das Projekt besteht aus 5 aufeinander aufbauenden Arbeitspaketen:

    Tab. 1:

    Arbeitspakete

    Arbeits-paket

    1: Vorbereitung und Pilotierung

    2: Internationale Umfrage

    3: Aktionsforschung/Machbarkeitsnachweis

    4: Veröffentlichung und Verwertung

    5: Projektmanagement

    Ziel

    Verbesserung und Revision des CODE Fragebogens für den internationalen Gebrauch

    Internationale Erhebung für Hinterbliebene von im Krankenhaus verstorbenen Krebspatienten

    Implementierung von Veränderungen basierend aus den Ergebnissen der Erhebung in Argentinien und Polen; Feststellung der Machbarkeit, hinterbliebene Angehörige einzubeziehen

    Sicherstellung der nationalen und internationalen Verbreitung von Ergebnissen aus dem Projekt

    Effizienter Betrieb von ERA-Net LAC-CODE

    Ergebnis

    CODE auf Englisch, Spanisch, Portugiesisch, Norwegisch und Polnisch; ICODE

    Internationaler Bericht, Nationale Berichte (Argentinien, Brasilien, Uruguay, England, Deutschland, Norwegen, Polen, Transnationale Vergleiche

    Erkenntnisse zur Bereitschaft von Hinterbliebenen sich für Verbesserungen in der Versorgung einzusetzen; Ergebnisse zum unmittelbaren Effekt von Veränderungen

    Projekt-Homepage www.icode7.org; Präsentationen und Publikationen für die Öffentlichkeit, Entscheidungsträger und Wissenschaftler; Networking mit Palliativmedizinischen Verbänden in Europa und Südamerika

    Projektkoordination; Verhandlung und Übereinstimmung im Konsortium; Entwicklung und Verwaltung der Datenbanken; Verbindung zu ERANet-LAC; pünktliche Berichterstattung und Abgabe der Pflichtergebnisse aus den Arbeitspaketen

    Schlussfolgerung:

    Die Einbeziehung von trauernden Hinterbliebenen in die Umsetzung von Veränderungsprozessen ist eine Herausforderung und anfällig für Verzerrungen und dennoch ohne praktische und ethische Alternative. Dieses Verbundprojekt wird als Ergebnis ein Instrument bereitstellen, das basierend auf den Erfahrungen der betroffenen Menschen, eine valide und verlässliche Bestandaufnahme und Handlungsanweisung für eine gute Versorgungsqualität für sterbende Krebspatienten im Krankenhaus bietet.


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