Geburtshilfe Frauenheilkd 2018; 78(10): 106-107
DOI: 10.1055/s-0038-1671067
Poster
Donnerstag, 01.11.2018
Konservative Gynäkologie/Übergreifende Themen I
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Oh Schmerz lass nach – Eine prospektive Analyse der Ergebnisse unserer interdisziplinären, rein-gynäkologischen Schmerzsprechstunde

EM Braun
1   Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für Frauenheilkunde, Geburtshilfe und Reproduktionsmedizin, Homburg, Deutschland
,
P Bialas
2   Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie, Homburg, Deutschland
,
T Volk
2   Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie, Homburg, Deutschland
,
BJ Braun
3   Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Homburg, Deutschland
,
I Juhasz-Böss
1   Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für Frauenheilkunde, Geburtshilfe und Reproduktionsmedizin, Homburg, Deutschland
,
EF Solomayer
1   Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für Frauenheilkunde, Geburtshilfe und Reproduktionsmedizin, Homburg, Deutschland
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
20. September 2018 (online)

 
 

    Zielsetzung:

    Analyse der Pilot-Ergebnisse unserer, in Deutschland wahrscheinlich einmaligen, Schmerzsprechstunde anhand neuester Patientenfokussierter-Testsysteme und Verbesserungspotentiale zu analysieren.

    Materialien/Methoden:

    Prospektive, einfach-verblindete, monozentrische Studie. Einschlusskriterien: Besuch Schmerzsprechstunde von 12/16 – 01/18, mindestens zweimalige Vorstellung, Einwilligung in Datenerhebung, Alter > 18, chronische Schmerzanamnese (> 6 Mo, VAS ≥3 unter Therapie). Vor Behandlung, sowie zum finalen Follow-up Ausfüllen des PROMIS-29 Fragebogens. Alter, Diagnosen, Vortherapien, sowie durch uns begonnene Therapien wurden erhoben. Statistische Auswertung: Normalverteilungstestung mittels D'Agostino-Pearson Test, Analyse mittels gepaartem T-Test/Wilcoxon-Test. Signifikanz entspricht p < 0,05.

    Ergebnisse:

    Insgesamt konnten die Ergebnisse von 13 Patientinnen mit Follow-up von 2,1 Monaten (range 1 – 5) analysiert werden. Verschiedenste Verfahren kamen zum Einsatz, angepasst an Schmerzbild und PROMIS-Score (z.B. differenzierte Medikamententherapie, Naturheilkundliche Verfahren, Psycho-/Verhaltenstherapie, TENS, Biogfeedback, Physitherapeutische/Physikalische Maßnahmen, TCM, Sozialtherapie). Zum Follow-up zeigten sich signifikante Verbesserungen in allen, außer einer Domäne des PROMIS-29 (Abb. 1).

    Zusammenfassung:

    Trotz Limitation durch kurzes Follow-up und geringe Patientenanzahl konnten signifikante Verbesserungen durch die interdisziplinäre, multimodale und individuelle Therapie gezeigt werden. Es verbesserten sich gerade auch Domänen die konventioneller Schmerztherapie nur bedingt zugänglich sind (soziale Teilhabe/Funktionsfähigkeit). Durch Analyse mittels PROMIS-29 können relevante Behandlungsdomänen erfasst und die Therapie für Folgebesuche weiter individualisiert werden. Weitere Analysen müssen diese neue Art der Verlaufsbeobachtung und gynäkologisch fokussierter Schmerzbehandlung nun mit längerem Follow-up bestätigen.

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    Abb. 1: Darstellung der Prä- und Posttherapeutischen Ergebnisse mittels Box Plots (Antennen = Min/Max).

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    Abb. 1: Darstellung der Prä- und Posttherapeutischen Ergebnisse mittels Box Plots (Antennen = Min/Max).