Fragestellung:
Ziel dieser prospektiven Studie war, bei Patientinnen mit benigner Grunderkrankung
und geplanter laparoskopischer totaler (TLH) bzw. subtotaler (LASH) Hysterektomie,
die prä- sowie postoperative (nach 3, 6 und 12 Monaten) Sexualität unter Berücksichtigung
der präoperativen Erwartungshaltung zu erfassen.
Material und Methoden:
In dieser prospektiven bizentrischen Kohortenstudie wurden insgesamt 120 Patientinnen
rekrutiert: 60 Patientinnen mit geplanter TLH und 60 Patientinnen mit geplanter LASH.
Zur Erfassung der sexuellen Funktionalität sowie der Erwartungen bzgl. der postoperativen
Sexualität wurden die deutsche Version des „Female Sexual Functioning Index“ (FSFI-d)
und ein standardisierter Erwartungsfragebogen verwendet.
Ergebnisse:
Datensätze von insgesamt 87 Patientinnen (TLH/LASH: 44/43) konnten final verwertet
werden. Für das TLH-Kollektiv konnte ein Einfluss der präoperativen Erwartungshaltung
auf das tatsächliche postoperative sexuelle Empfinden nachgewiesen werden. Der Vergleich
der FSFI-Scores, die Erwartungshaltung berücksichtigend, beider Kollektive im zeitlichen
Verlauf zeigte signifikante Unterschiede lediglich nach 3 Monaten zugunsten der LASH-Studiengruppe
(p = 0,006). Der präoperative FSFI-Score betrug 25,7 für das Gesamtkollektiv (TLH
und LASH) und verbesserte sich signifikant 12 Monate postoperativ auf 28,3.
Schlussfolgerung:
TLH und LASH sind in Bezug auf die postoperative Sexualität vergleichbare operative
Verfahren. Es erscheint sinnvoll die präoperative Erwartungshaltung in Bezug auf die
postoperative Sexualität als potentiellen Störfaktor zu berücksichtigen.