Geburtshilfe Frauenheilkd 2018; 78(10): 239
DOI: 10.1055/s-0038-1671485
Poster
Freitag, 02.11.2018
Pränatal- und Geburtsmedizin VIII
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Ovarialtumoren in der Schwangerschaft: Klinisches Management anhand von Fallbeispielen

K Rapp
1   Universitätsklinikum Schleswig-Holstein Campus Lübeck, Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Lübeck, Deutschland
,
T Ahrens
1   Universitätsklinikum Schleswig-Holstein Campus Lübeck, Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Lübeck, Deutschland
,
A Rody
1   Universitätsklinikum Schleswig-Holstein Campus Lübeck, Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Lübeck, Deutschland
,
V Boßung
1   Universitätsklinikum Schleswig-Holstein Campus Lübeck, Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Lübeck, Deutschland
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
20. September 2018 (online)

 
 

    Zielsetzung:

    Ovarialtumoren treten in bis zu 5% aller Schwangerschaften auf und sind daher von klinischer Relevanz. Die Mehrzahl dieser Adnexbefunde ist benigne, asymptomatisch und spontan regredient. Eine chirurgische Intervention zur Vermeidung von Komplikationen, wie Ovarialtorsion, Zystenruptur oder Störung der Geburtsmechanik kann dennoch sinnvoll sein. Eine Herausforderung stellen hierbei insbesondere Art und Zeitpunkt der Intervention dar. Einheitliche Leitlinien bezüglich eines Vorgehens existieren aktuell nicht, sodass wir im Folgenden beispielhafte Einzelfälle präsentieren wollen.

    Material und Methoden:

    Wir berichten über ausgewählte Patientinnen mit erstmalig in der Schwangerschaft diagnostizierten Ovarialtumoren, die innerhalb der letzten fünf Jahre in der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein, Campus Lübeck therapiert worden sind.

    Ergebnisse:

    Die angewandten Therapiestrategien reichen vom konservativ-abwartenden Verhalten über die transvaginale Zystenpunktion bis zur operativen Sanierung per Laparoskopie oder Laparotomie, auch im Rahmen einer geplanten primären Sectio. Als essenzielle Entscheidungshilfe für die jeweilige Therapiestrategie diente die differenzierte sonographische Untersuchung der Schwangeren unter Beachtung der IOTA-Kriterien und gegebenenfalls ergänzt um eine Magnetresonanztomografie.

    Zusammenfassung:

    Die Therapiestrategien bei Ovarialtumoren in der Schwangerschaft reichen vom konservativ-abwartenden Verhalten bis zur operativen Sanierung. Die Entscheidung für eine Therapiestrategie ist abhängig von zahlreichen Einzelfaktoren, wie der anhand von Sonografie und gegebenenfalls MRT bestimmten Wahrscheinlichkeit einer Malignität, der klinischen Symptomatik, drohenden Komplikationen oder dem gewünschten Geburtsmodus und sollte im Einzelfall mit der Patientin besprochen werden.


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