Hintergrund Frühere Untersuchungen fanden einzelne Assoziationen zwischen Harnsäurespiegeln,
Lungenfunktionsparametern und eine erhöhte Mortalität bei COPD Patienten. Ziel der
Untersuchung war die Beschreibung der Rolle der Harnsäure innerhalb eines komplexen
Netzwerkes der multiplen Beziehungen zwischen Funktion, Exazerbation und Komorbiditäten.
Methoden Basierend auf den Daten der deutschen COPD Kohorte COSYCONET wurde basierend auf
konventionellen Regressionsanalysen ein Pfadmodell erstellt, welches die Rolle der
Harnsäure in einem komplexen Netzwerk von Risikofaktoren (Alter, Geschlecht, BMI,
Packyears), funktionellen Parametern (FEV1 und 6-Minuten Gehtest), kardiovaskulären
Komorbiditäten und COPD Exazerbationen untersucht.
Ergebnisse Es wurden 1966 Patienten eingeschlossen. Harnsäure war mit den Risikofaktoren BMI
und Packyears, einer Verminderung der FEV1 und des 6-Minuten Gehtestes sowie mit vermehrten
Exazerbationen assoziiert. Es konnte gezeigt werden, dass der Biomarker Harnsäure
einen maßgeblichen Einfluss auf COPD relevante Outcome Parameter wie körperliche Leistungsfähigkeit
und Exazerbationen hat, auch wenn multiple Beziehungen zwischen den Parametern mit
in Betracht gezogen wurden. Die Diagnose einer Hyperurikämie spielte im Vergleich
zu dem direkten Biomarker Harnsäure eine untergeordnete Rolle.
Schlussfolgerung Hieraus geht hervor, dass der Biomarker Harnsäure bei der Evaluierung von COPD Patienten
stärker berücksichtigt werden sollte.