Intensiviertes Monitoring mit täglicher Heimspirometrie bei progressiven interstitiellen Lungenerkrankungen

T Veit; C Neurohr; M Barnikel; A Crispin; N Kneidinger; F Ceelen; K Milger; J Behr; G Leuschner

doi:10.1055/s-0039-1678286

Pneumologie, Table of Contents

Pneumologie 2019; 73(S 01)
DOI: 10.1055/s-0039-1678286

Posterbegehung (P22) – Sektion Klinische Pneumologie

Fortschritte bei ILD

Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Intensiviertes Monitoring mit täglicher Heimspirometrie bei progressiven interstitiellen Lungenerkrankungen

Authors

T Veit

¹Klinikum der Universität München, Medizinische Klinik und Poliklinik V, Deutsches Zentrum für Lungenforschung (Dzl), Comprehensive Pneumology Center (Cpc-M), Klinkum Großhadern LMU
C Neurohr

²Robert-Bosch-Krankenhaus, Klinik Schillerhöhe, Abteilung für Pneumologie und Beatmungsmedizin, LMU München
M Barnikel

¹Klinikum der Universität München, Medizinische Klinik und Poliklinik V, Deutsches Zentrum für Lungenforschung (Dzl), Comprehensive Pneumology Center (Cpc-M), Klinkum Großhadern LMU
A Crispin

³Institut für Medizinische Informationsverarbeitung Biometrie und Epidemiologie (Ibe)
N Kneidinger

¹Klinikum der Universität München, Medizinische Klinik und Poliklinik V, Deutsches Zentrum für Lungenforschung (Dzl), Comprehensive Pneumology Center (Cpc-M), Klinkum Großhadern LMU
F Ceelen

¹Klinikum der Universität München, Medizinische Klinik und Poliklinik V, Deutsches Zentrum für Lungenforschung (Dzl), Comprehensive Pneumology Center (Cpc-M), Klinkum Großhadern LMU
K Milger

¹Klinikum der Universität München, Medizinische Klinik und Poliklinik V, Deutsches Zentrum für Lungenforschung (Dzl), Comprehensive Pneumology Center (Cpc-M), Klinkum Großhadern LMU
J Behr

¹Klinikum der Universität München, Medizinische Klinik und Poliklinik V, Deutsches Zentrum für Lungenforschung (Dzl), Comprehensive Pneumology Center (Cpc-M), Klinkum Großhadern LMU
G Leuschner

¹Klinikum der Universität München, Medizinische Klinik und Poliklinik V, Deutsches Zentrum für Lungenforschung (Dzl), Comprehensive Pneumology Center (Cpc-M), Klinkum Großhadern LMU

Abstract

Full Text

Hintergrund Die tägliche Messung der Vitalkapazität (VK) mittels Heimspirometrie scheint wichtige Erkenntnisse in Bezug auf den Krankheitsverlauf bei Patienten mit idiopathischer pulmonaler Fibrose (IPF) zu beinhalten. Bisher gibt es wenig Daten zur Anwendung bei nicht-IPF Patienten mit interstitiellen Lungenerkrankungen (ILD).

Ziel der Studie Das Ziel der Studie ist es zu untersuchen, ob die tägliche Messung der VK mittels Heimspirometrie bei ILD genutzt werden kann um einen weiteren Progress der Erkrankung frühzeitig zu erkennen.

Studiendesgin Patienten mit ILD und respiratorischer Verschlechterung (Lungenfunktion und/oder Klinik) wurden für 6 Monate mit einem individualisierten Heimspirometriegerät zur täglichen Messung der VK ausgestattet. Nach 3 und 6 Monaten erfolgten Kontroll-Visiten mit Lungenfunktionsmessungen im Rahmen unserer ILD-Routine. Zusätzlich wird das subjektive Befinden mittels Tagebuch erfasst.

Vorläufige Ergebnisse Die finale Kohorte unserer Studie besteht aus 47 Patienten mit ILD, die von Juni 2017 bis August 2018 eingeschlossen wurden (15 IPF, 32 non-IPF ILD). Bisher wurde die Studie von 34 Patienten (72.3%) abgeschlossen. Dabei kam es nach 3 Monaten bei 8 (23.5%) zu einem Anstieg der VK um > 5% rel., bei 15 (44.1%) zu einem Abfall von > 5% rel. und bei 9 (26.5%) zu einem stabilen Verlauf der VK. Aufgrund schwerer Dyspnoe konnten 2 Patienten keine Heimspirometrie durchführen. Das transplantationsfreie Überleben war bei den Patienten mit VK Verlust > 5% rel. innerhalb von 6 Monaten deutlich reduziert (p = 0.068). Außerdem war die Variabilität der täglichen VK-Messungen signifikant höher bei Patienten mit VK-Verlust > 5% rel. (p = 0.001).

Zusammenfassung In unserer Studie werden Patienten mit IPF und nicht-IPF ILD über 6 Monate mittels Heimspirometrie beobachtet. Unsere vorläufigen Ergebnisse lassen vermuten, dass auch bei nicht-IPF Patienten ein Abfall der VK>5% rel. nach 3 Monaten mit einem schlechteren Überleben assoziiert sein könnte. Diese Patienten könnten möglicherweise von einer Therapieumstellung oder zeitnahen Wiedervorstellung profitieren.