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DOI: 10.1055/s-0039-1678303
Pulmonale Vaskulitis mit DNA-Nachweis von Mykobakterium Goodii – Detektion mittels Spiroergometrie
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
19. Februar 2019 (online)
Hintergrund M. goodii-Infektionen sind als Protheseninfektionen mit Osteomyelitis beschrieben. Die Detektion einer pulmonalen Vaskulitis mit Dyspnoe und spiroergometrischen Zeichen einer pulmonalen Perfusionsstörung ist ungewöhnlich.
Fall 5 Monate nach akuter Luftnot, Räumung eines überschwemmten Kellers und verzögert vermuteter Lungenembolie Vorstellung einer 57-jährige Patientin mit Belastungsdyspnoe zur Frage PH.
Echokardiografie o. p. B. Spiroergometrie: Hinweise auf ineffektive Ventilation, Gasaustauschstörung und pulmonale Perfusionsstörung. Rechtsherzkatheter: Druckerhöhung im Borderline-Bereich. VQ-Szintigraphie: Mismatch-Perfusionsausfälle. Pulmonalis-Angiographie: Rechts-zentrale Gefäßstenosen. Unter dem V. a. chronisch thromboembolischen Erkrankung erfolgte eine pulmonale Thrombendarteriektomie. Histologie: lymphozytäre epitheloidzellige nicht verkäsende granulomatöse Vaskulitis mit mehrfach Nachweis von M. goodii-DNA. Kein Hinweis für Kontamination von Labormaterialien oder Infektion der Atemwege. BAL o. p. B. Kein Hinweis für ANCA-pos. Vaskulitis, Lues, TBC, HIV. Nach postoperativ subjektiver Besserung progrediente Restenosierung der rechten Pulmonalarterie. PET-CT mit pulmonal-arterieller und aortaler Anreicherung ohne sonstige systemische Herde. Start einer Therapie mit Amikacin, Doxycyclin, Moxifloxacin sowie Prednisolon. Verlaufs-CT nach 8 Wochen: stabiler Befund.
Diskussion M. goodii ist als Erreger nosokomialer Wundinfektionen bekannt. Selten sind lipoide Pneumonien beschrieben. Dieser Fall beschreibt erstmals eine M. goodii assoziierte thorakale Großgefäßvaskulitis. Die initial mittels CT dargestellten endovaskulären Veränderungen bei Symptombeginn waren am ehesten Folge der bereits damals aktiven Vaskulitis. Im weiteren Verlauf gab funktionell die Spiroergometrie den entscheidenden Hinweis auf eine pulmonale Perfusionsstörung. Bei fehlendem kulturellem Nachweis verbleiben trotz mehrfach positiver PCR Unsicherheiten.
Schlussfolgerung Eine pulmonale Vaskulitis kann eine Lungenembolie und CTEPH imitieren. Die Spiroergoemtrie kann funktionell Hinweise auf eine nicht PH-assozierte pulmonale Vaskulopathie geben. M. goodii kommt als Ursache einer thorakalen Großgefäßvaskulitis infrage.
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