Pneumologie 2019; 73(S 01)
DOI: 10.1055/s-0039-1678323
Freie Vorträge (FV DGP 14) – Sektion Zellbiologie
Cutting edge of translational science in lung diseases
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Einfluss der antifibrotischen Therapie auf die Relevanz der Serum CCL18 Konzentration als prognostischer Marker bei Patienten mit IPF

C Caliskan
1   Klinik für Pneumologie, Medizinische Hochschule Hannover, Fraunhofer-Institut für Toxikologie und Experimentelle Medizin
,
B Jäger
2   Fraunhofer-Institut für Toxikologie und Experimentelle Medizin
,
O Terwolbeck
2   Fraunhofer-Institut für Toxikologie und Experimentelle Medizin
,
RM Apel
3   Klinik für Pneumologie, Medizinische Hochschule Hannover
,
A Prasse
4   Klinik für Pneumologie, Medizinische Hochschule Hannover, Fraunhofer-Institut für Toxikologie und Experimentelle Medizin, Dzl Breath Hannover
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
19. Februar 2019 (online)

 
 

    IPF ist eine chronisch progressive Erkrankung mit infauster Prognose. Vor Einführung der antifibrotischen Therapie mit Pirfenidon und Nintedanib hatte unsere Arbeitsgruppe die prognostische Relevanz der CCL18 Serumkonzentration bei unbehandelten IPF-Patienten in Bezug auf Krankheitsprogress und Mortalität erstmals beschrieben. Ziel dieser Studie war es zu überprüfen, ob der CCL18 Serumwert auch bei antifibrotisch behandelten Patienten eine prognostische Aussagekraft hat und ob dieser Wert mit dem CCL18 Genotyp korreliert.

    Es wurden 119 Patienten mit IPF nach ihrer schriftlichen Einwilligung eingeschlossen. Die Studie wurde vom Ethikkomitee genehmigt. Serumproben wurden vor Therapiebeginn sowie im weiteren Verlauf unter antifibrotischer Therapie entnommen. Die CCL18 Konzentration im Serum wurde von allen Patienten mittels ELISA bestimmt. Zudem wurde eine Genotypisierung des CCL18 Promoter Polymorphismus (SNP rs2015086) durchgeführt. Alle Patienten wurden für 24 Monate nachverfolgt und es erfolgte alle 3-Monate eine Lungenfunktion, sowie bei Nicht-Erscheinen eine Erfassung des Überlebensstatus.

    Die durchschnittliche Serum CCL18 Konzentration lag vor der antifibrotischen Therapie bei 143 ng/ml. Im Vergleich betrug die mittlere CCL18 Konzentration bei der letzten verfügbaren Serumprobe nach 9 ± 4 Monaten antifibrotischer Therapie 156 ng/ml (p = 0.00 187). Die Genotypisierung des CCL18 Promoter Polymorphismus ergab für 69% der Patienten ein homozygotes Muster (AA Genotyp), für 30% einen heterozygoten AG-Genotyp und bei lediglich 1% war ein homozygoter GG-Genotyp nachweisbar. Die mittlere CCL18 Konzentration lag bei Patienten mit AA-Genotyp bei 129 ± 46 ng/ml, bei Patienten mit AG-Genotyp deutlich höher mit 196 ± 80 ng/ml und für den GG-Genotyp bei 314 ng/ml (p = 0.0004). Auch unter antifibrotischer Therapie behielt der CCL18 Serumwert seine prognostische Relevanz in Bezug auf Mortalität.

    Unsere Daten zeigen einen geringen, statistisch signifikanten Anstieg der Serum CCL18 Konzentration während einer antifibrotischen Therapie und unabhängig vom Präparat. Der CCL18 Genpolymorphismus hat einen Einfluss auf die CCL18 Konzentration, die auch bei antifibrotisch behandelten Patienten als prädiktiver Marker für den Krankheitsverlauf herangezogen werden kann.


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