Erstmalig wurden im Schuljahr 2016/17 die Untersuchungsergebnisse von 46 „Intensivklassen“
separat ausgewertet, in verschiedenen Altersklassen und nach Herkunftsländern grafisch
dargestellt. Schulen müssen bei größerer Anzahl von schulpflichtigen Neuankömmlingen-
geflüchteten und zugezogenen Kindern- Intensivklassen anbieten. Diese Klassenform
ermöglicht den sogenannten Seiteneinsteigern die grundlegenden Kenntnisse der deutschen
Sprache zu erwerben. Durch die Teilnahme an den Vorsorgeuntersuchungen, den Zahnputzübungen
und Mundhygieneunterweisungen im Klassenverband, erfolgt die Einbindung in die Gruppenprophylaxe.
Es sollte ermittelt werden, ob die Zahngesundheit in den Intensivklassen deutlich
schlechter ist als in den Regelklassen und welche Konsequenzen daraus zu ziehen sind.
Die Ergebnisse zeigen, dass die Neuankömmlinge sowohl im Milchgebiss als auch im bleibenden
Gebiss häufig einen schlechteren Zahnzustand haben. Auffällig ist hier, dass zugezogene
Kinder aus osteuropäischen Ländern, die von ihren Familien nachgeholt wurden, ein
überdurchschnittlich hohes Kariesvorkommen aufweisen.
Eine Herausforderung ist, wie aus Präventionssicht und aus der Notwendigkeit der Sanierung
auf die schlechtere Zahngesundheit reagiert werden kann. Als eine Maßnahme werden
Prophylaxemodule im Rahmen der Gruppenprophylaxe mit ansprechendem, sich selbst erklärendem
Bildmaterial sowie praktischen Zahnputzübungen durchgeführt. Sprachdefizite können
so kompensiert werden. Zum Abbau von Sprach- und Zugangsbarrieren, werden u.a. über
das KoGI Projekt (Kommunale Gesundheitsinitiative: mit Migranten, für Migranten) fremdsprachliche
Hilfen angeboten. Auf die notwendige Sanierung wird hingewirkt.