Gesundheitswesen 2019; 81(03): 260
DOI: 10.1055/s-0039-1679341
Vorträge
Fachausschuss GBE und Prävention
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Expertenbefragung unter niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten der Fachrichtungen Allgemeinmedizin, Frauen- und Kinderheilkunde zur medizinischen Versorgung von Asylsuchenden und Geflüchteten

S Pruskil
1   Bezirksamt Altona, Fachamt Gesundheit, Hamburg, Germany
,
E Grünberger
1   Bezirksamt Altona, Fachamt Gesundheit, Hamburg, Germany
,
S Boczor
2   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Institut und Poliklinik für Allgemeinmedizin Zentrum für Psychosoziale Medizin, Hamburg, Germany
,
M Scherer
2   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Institut und Poliklinik für Allgemeinmedizin Zentrum für Psychosoziale Medizin, Hamburg, Germany
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Publication History

Publication Date:
05 April 2019 (online)

 
 

    Hintergrund:

    Zur gesundheitlichen Situation von Asylsuchenden und Geflüchteten wird derzeit hinlänglich geforscht. Wenig ist jedoch bekannt über die Versorger. Niedergelassene Ärztinnen und Ärzte stellen die Primärversorgung dieser heterogenen Bevölkerungsgruppe sicher. Kulturelle Differenzen, Sprachprobleme sowie der eingeschränkte Leistungsumfang stellen einige der Herausforderungen dar, die eine adäquate ambulante Grundversorgung erschweren. Derzeit gibt es keine empirisch gesicherten Erkenntnisse, wie Ärztinnen und Ärzte in Deutschland mit diesen neuen Herausforderungen in ihrem Praxisalltag umgehen. Hierzu haben sich Akteure aus angewandter Wissenschaft, Praxis und dem öffentlichen Gesundheitsdienst zusammen gefunden um im Nord-Süd und urban-ländlichen Vergleich eine Abfrage unter den Experten der Primärversorgung durchzuführen. Die Befragung erlaubt die Erfahrungen, Herausforderungen und Perspektiven von niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten im Hinblick auf die Behandlung von Asylsuchenden und Geflüchteten in Bremen, Hamburg und Unterfranken zu explorieren. Eine solche Befragung ist bisher in Deutschland noch nicht veröffentlicht worden.

    Ziele der Studie:

    Das übergeordnete Ziel ist mit dieser Studie zur Verbesserung der ambulanten Versorgungsqualität von Geflüchteten und Asylsuchenden beizutragen und Erkenntnisse über die aktuelle Versorgungslage seitens der Primärversorger zu gewinnen.

    Methoden:

    Mehrstufige interdisziplinäre Fragebogenentwicklung mit den beteiligten Akteuren zu den Bereichen Praxisorganisation, Kranheits- und Behandlungsspektrum, sprachliche und kulturelle Herausforderungen, sowie die Nutzung vorhandener Ressourcen. Durchführung der Paper-Pencil Befragung (Pre-Test-Population Bremen), mit anschließender inhaltlicher und statistischer Validierung.

    Ergebnisse:

    Derzeit werden die Daten der Pre-Test-Population ausgewertet. Die Rücklaufquote beträgt 29% und umfasst 152 Fragebögen. Der Fragebogen wurde validiert und anhand der Pre-Test-Ergebnisse für die folgenden Studienpopulationen weiterentwickelt. Die Befragungen in Hamburg und Unterfranken werden im Frühjahr 2019 abgeschlossen sein.


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