Gesundheitswesen 2019; 81(03): 265-266
DOI: 10.1055/s-0039-1679355
Poster
Fachausschuss GBE und Prävention
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Erste Ergebnisse eines interkulturellen Gesundheitsprojektes für Ehrenamtliche und Menschen mit Fluchterfahrung in der Mainspitze

AK Helbig
1   Kreis Groß-Gerau, Fachbereich Gesundheit und Verbraucherschutz, Groß-Gerau, Germany
,
S Brandenburg
1   Kreis Groß-Gerau, Fachbereich Gesundheit und Verbraucherschutz, Groß-Gerau, Germany
,
M Lutz
2   Caritasverband Offenbach/Main e.V., Flüchtlingssozialarbeit, Offenbach, Germany
,
A Carstens
1   Kreis Groß-Gerau, Fachbereich Gesundheit und Verbraucherschutz, Groß-Gerau, Germany
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Publication History

Publication Date:
05 April 2019 (online)

 
 

    Hintergrund:

    Menschen mit Fluchterfahrung stellen insbesondere aufgrund ihrer psycho-sozialen Lebenssituation eine vulnerable Personengruppe dar. Das Ziel des Projektes ist daher, dass Menschen mit Fluchterfahrung aus der Modellregion Mainspitze (Kommunen Bischofsheim und Ginsheim-Gustavsburg des Kreises Groß-Gerau) für die Gestaltung eines gesundheitsbewussten Lebens gestärkt sind. Damit könnte zu einer Verbesserung ihrer gesundheitsbezogenen Chancengleichheit beigetragen werden. Die Durchführung des Projektes erfolgt von August 2018 bis Juli 2019 durch den Caritasverband Offenbach/Main e.V. in Kooperation mit dem Fachbereich Gesundheit und Verbraucherschutz des Kreises Groß-Gerau; eine finanzielle Förderung erfährt das Projekt durch die UNO-Flüchtlingshilfe und die Kommunen der Modellregion.

    Durchführung:

    Basis des Projektes bildet ein Multiplikatoren-Konzept, welches sich für einen niedrigschwelligen Wissenstransfer an den „Kriterien für gute Praxis der soziallagenbezogenen Gesundheitsförderung“ des Kooperationsverbundes Gesundheitliche Chancengleichheit sowie am erfolgreichen Frankfurter Modellprojekt „Kommunale Gesundheitsinitiativen interkulturell“ orientiert.

    Zu Beginn des Projektes werden dabei mehrsprachige Ehrenamtliche als MultiplikatorInnen gewonnen. In einem nächsten Schritt werden diese zu verschiedenen gesundheitsbezogenen Themen sowie zur Planung und Durchführung interkultureller Gesundheits-Treffs geschult. Nach Abschluss der Schulungsmaßnahmen führen die MultiplikatorInnen in der Modellregion eigene Gesundheits-Treffs für Menschen mit Fluchterfahrung in der jeweiligen Muttersprache durch.

    Während der gesamten Projektlaufzeit wird durch Befragungs- und Reflexionsrunden zu verschiedenen Zeitpunkten die Angemessenheit der Projektmaßnahmen überprüft.

    Erste Erfahrungen und Ergebnisse:

    Zum Zeitpunkt des Kongresses werden die Schulungsmaßnahmen für die Ehrenamtlichen abgeschlossen und erste Gesundheits-Treffs für die Menschen mit Fluchterfahrung durchgeführt worden sein. Ergebnisse von Eingangsbefragungen, von Berichtsbögen der durchgeführten Gesundheits-Treffs sowie von Reflexionsrunden liegen dann vor. Entsprechend können erwartungsgemäß Ergebnisse unter anderem zu folgenden Fragen präsentiert werden:

    • Fokus Ehrenamtliche: Durch welche Zugangswege wurden sie gewonnen? Wie setzt sich diese Gruppe zusammen? Welche Wünsche und Interessen liegen hinsichtlich der Schulungen und der Gesundheits-Treffs vor? Welche ersten Herausforderungen und Optimierungsvorschläge äußern sie?

    • Fokus Menschen mit Fluchterfahrung: Wie wurden die Gesundheits-Treffs angenommen? Über welche Zugangswege erfuhren sie von den Treffs und waren die ausgewählten Inhalte für sie von Relevanz? Welche Settings/Methoden werden bevorzugt?

    Ausblick:

    Die Ergebnisse bieten erste Hinweise zu möglichen Anpassungen des Projektkonzepts sowie der Schulungs-/Gesundheitsveranstaltungen. Ebenso werden Möglichkeiten der Verstetigung und Ausweitung geprüft.


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