Geburtshilfe Frauenheilkd 2019; 79(04): 410
DOI: 10.1055/s-0039-1681984
Abstracts
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

NECTIN4 (PVRL4) als neues therapeutisches Ziel beim high-grade serösen Ovarialkarzinom mit peritonealer Metastasierung

Authors

  • C Bekos

    1   Medizinische Universität Wien, Comprehensive Cancer Center, Universitätsklinik für Frauenheilkunde, Klinische Abteilung für Allgemeine Gynäkologie und gynäkologische Onkologie
  • B Muqaku

    2   Universität Wien, Institut für Analytische Chemie
  • S Dekan

    3   Medizinische Universität Wien, Universitätsklinik für Pathologie
  • R Horvat

    3   Medizinische Universität Wien, Universitätsklinik für Pathologie
  • C Gerner

    2   Universität Wien, Institut für Analytische Chemie
  • S Polterauer

    1   Medizinische Universität Wien, Comprehensive Cancer Center, Universitätsklinik für Frauenheilkunde, Klinische Abteilung für Allgemeine Gynäkologie und gynäkologische Onkologie
  • D Pils

    4   Medizinische Universität Wien, Abteilung für Klinische Biometrie, Center for Medical Statistics, Informatics, and Intelligent Systems (CeMSIIS)
    5   Medizinische Universität Wien, Universitätsklinik für Chirurgie, Comprehensive Cancer Center (CCC)
  • S Aust

    1   Medizinische Universität Wien, Comprehensive Cancer Center, Universitätsklinik für Frauenheilkunde, Klinische Abteilung für Allgemeine Gynäkologie und gynäkologische Onkologie
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
12. April 2019 (online)

 
 

    Einleitung:

    Es gibt eine Vielzahl potentieller Therapieansätze, deren Relevanz im Ovarialkarzinom noch nicht untersucht wurde. Ziel dieser Studie war es daher, mittels eines multi-omics Approachs ein potentiell therapierbares Target bei Ovarialkarzinompatientinnen mit ausgedehnter peritonealer Metastasierung zu finden.

    Material und Methode:

    RNA Sequenzierungsdaten von 303 HGSOC Geweben des TCGA (The Cancer Genome Atlas) wurden auf Gencluster untersucht, die eine signifikante Korrelation mit peritonealer Metastasierung (Integration der Expressionsdaten von 21 Patientinnen und 8 Zelllinien) aufweisen. Die Proteinexpression und der Einfluss auf das Überleben wurden in 90 Patientinnen evaluiert und die biologische Interpretation wurde anhand der durch Omics-Analysen identifizierten deregulierten Pathways durchgeführt.

    Ergebnisse:

    Es wurden 653 Genclustern definiert und daraus Hub Gene selektiert, die in der Literatur als „targetable“ beschrieben wurden. Final konnte ein Gencluster mit Nectin 4 als zentrales Hub Gen identifiziert und mit peritonealer Metastasierung in Verbindung gebracht werden. Eine hohe Expression des Adhäsionsmoleküls Nectin 4 im Tumorgewebe war mit einem schlechteren Gesamtüberleben (p = 0,006), einer reduzierten Expression von HLA Genen (MHC I) und substantiellen immunologischen Unterschieden assoziiert.

    Schlussfolgerung:

    Es konnte gezeigt werden, dass Nectin 4 in HGSOC mit peritonealer Metastasierung und Überleben assoziiert ist. Ein anti-Nectin 4 Antikörper verbunden mit einer antineoplastischen Substanz wird bereits bei anderen epithelialen Tumorentitäten untersucht und könnte eine interessante Option für eine zielgerichtete Therapie bei ausgewählten Ovarialkarzinompatientinnen sein.