Nuklearmedizin 2019; 58(02): 112-113
DOI: 10.1055/s-0039-1683493
Wissenschaftliches Programm: Leuchtturm-Sitzungen
Leuchtturm-Sitzung 7: Innovative Radiopharmaka
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Entwicklung von hochaffinen 18F-markierten Radiotracern zur molekularen Bildgebung des Adenosin-A2A-Rezeptors mittels Positronen-Emissions-Tomografie

TH Lai
1   Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf, Neuroradiopharmaka, Leipzig
,
S Schröder
2   ROTOP Pharmaka GmbH, Abteilung Forschung & Entwicklung, Dresden
,
RP Moldovan
1   Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf, Neuroradiopharmaka, Leipzig
,
FA Ludwig
1   Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf, Neuroradiopharmaka, Leipzig
,
S Fischer
1   Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf, Neuroradiopharmaka, Leipzig
,
S Dukic-Stefanovic
1   Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf, Neuroradiopharmaka, Leipzig
,
W Deuther Conrad
1   Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf, Neuroradiopharmaka, Leipzig
,
J Steinbach
1   Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf, Neuroradiopharmaka, Leipzig
,
P Brust
1   Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf, Neuroradiopharmaka, Leipzig
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Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
27. März 2019 (online)

 
 

    Ziel/Aim:

    Die Bildgebung des Adenosin-A2A-Rezeptors mittels PET gilt hinsichtlich der Frühdiagnostik neurodegenerativer und neuroonkologischer Erkrankungen als vielversprechend. Für die Entwicklung neuer 18F-Tracer basierend auf einer Pyrazolo[2,3-d]pyrimidin-Leitverbindung [1] wurden 21 fluorierte Derivate synthetisiert. Aufgrund der Affinitätswerte wurden die 2- bzw. 4-Fluorbenzylderivate 1 (Ki(hA2A)= 5,3 nM; Ki(hA1)= 220 nM) und 2 (Ki(hA2A) = 2,1 nM; Ki(hA1) = 147 nM) als potentielle A2A-Radiotracer ausgewählt.

    Methodik/Methods:

    Für die Radiosynthese von [18F]1 wurden drei verschiedene Markierungsstrategien entwickelt. Strategien A und B erfolgten über 2 bzw. 4 Stufen unter Verwendung von [18F]Fluorbenzaldehyd. Dieser wurde für die reduktive Aminierung (A) bzw. nach Reduktion und Bromierung für die finale Benzylierung (B) verwendet. Strategie C basiert auf einer einstufigen 18F-Markierung eines Boronsäurepinacol-Präkursors mit [18F]TBAF in Gegenwart von Cu(OTf)2(py)4 in DMA/n-BuOH und wurde sowohl für die Radiosynthese von [18F]1 als auch [18F]2 angewendet. Die In-vitro-Evaluierung erfolgte mittels Autoradiografie in Hirnschnitten von der Maus.

    Ergebnisse/Results:

    Die mehrstufigen Markierungsverfahren A und B ergaben radiochemische Ausbeuten von lediglich 1,4 bzw. 10% [18F]1 (nicht isoliert). Mittels der einstufigen Strategie C konnten [18F]1 und [18F]2 mit einer RCA von 51 ± 6 bzw. 8 ± 1% (EOB), einer AM von 135 ± 64 bzw. 132 GBq/µmol (EOS) und einer RCR > 98% erhalten werden. In-vitro-Autoradiografiestudien zeigten nur für [18F]2 eine spezifische Bindung im Striatum, die mit A2A-Liganden blockierbar war.

    Schlussfolgerungen/Conclusions:

    Es wurde eine effiziente einstufige 18F-Markierung von zwei neuen hochaffinen A2A-Radiotracern etabliert. In ersten In-vitro-Studien erwies sich [18F]2 für die bildgebende Darstellung des Adenosin-A2A-Rezeptores als geeignet. Gegenstand aktueller Arbeiten sind weitere In-vitro- und In-vivo-Untersuchungen.

    Literatur/References:

    [1] Gillespie et al., Bioorg. Med. Chem. Lett. 2008, 18, 2924 – 2929.


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