Nuklearmedizin 2019; 58(02): 126
DOI: 10.1055/s-0039-1683532
Vorträge
Medizinische Physik
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Erstellung eines realistischen PET-MRT-Phantoms

J Harries
1   Universitätklinikum Leipzig, Klinik und Poliklink für Nuklearmedizin, Leipzig
,
TH Jochimsen
1   Universitätklinikum Leipzig, Klinik und Poliklink für Nuklearmedizin, Leipzig
,
B Sattler
1   Universitätklinikum Leipzig, Klinik und Poliklink für Nuklearmedizin, Leipzig
,
O Sabri
1   Universitätklinikum Leipzig, Klinik und Poliklink für Nuklearmedizin, Leipzig
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
27. März 2019 (online)

 
 

    Ziel/Aim:

    PET-MRT ist eine quantitative Hybridbildgebungsmodalität, häufig genutzt bei klinischen Fragestellungen in der Onkologie und Neurologie. Wichtig für die Quantifizierung der PET-Daten ist deren MRT-basierte Schwächungskorrektur (MR-AC). Um die quantitative Validität des Gesamtsystems inkl. MR-AC reproduzierbar validieren zu können, fehlt derzeit ein geeignetes Phantom. Ziel dieser Arbeit ist ein solches Phantom herzustellen und zu testen.

    Methodik/Methods:

    Verschiedene Materialien wurden hinsichtlich ihrer Schwächungs- und MR-Eigenschaften untersucht. Zur Substitution von Knochen diente Gips, der vor jeder Messung min. 2h in Wasser lagerte. Die Schwächung gegenüber 511keV Gammastrahlung wurde durch Zugabe von Jod reguliert. Fettgewebe wurde mit Silikon und Hirn mit Agar-Agar-Gel nachgestellt. Die Praktikabilität bzgl. des Vergleichs von MR-ACs wurde wie folgt überprüft: Ein im Phantom eingebrachter Kolben (Kunststoff; 80 ml) und ein Kugelphantom (Kunststoff; Durchmesser 160 mm, Wandstärken 1 mm) wurden mit der gleichen Aktivitätskonzentration (AK; ca. 50 kBq/ml; F-18-FDG) befüllt. Die AK wurde mit klinischen Protokollen am PET-MRT, mit vers. MR-ACs (DIXON, UTE, RESOLUTE, GRAPPA, CAIPI, Brain HiRes, Pseudo CT), und am PET-CT jeweils in beiden Gefäßen bestimmt und verglichen.

    Ergebnisse/Results:

    Die mit PET-MRT inkl. MR-AC bestimmten AK im Hirnphantom zeigten im Mittel eine Abweichung (Abw.) von ca. 5% und eine max. Abw. von 11% im Vergleich zum Kugelphantom. Beim PET-CT betrug die Abw. 5%.

    Schlussfolgerungen/Conclusions:

    Das Phantom repräsentiert den menschlichen Schädel bzgl. der Schwächungs- und MR-Eigenschaften hinreichend vollständig. Alle Gewebearten inkl. Knochen werden als solche detektiert sodass der phantombasierte Vergleich der Quantifizierungsgenauigkeit der PET-MRT möglich ist. Mit dem Phantom ist ein systemübergreifender Vergleich der Quantifizierungsperformance verschiedener PET/MRT-Systeme inkl. MR-AC im Sinne einer Harmonisierung zunächst für die Hirnbildgebung potentiell möglich.


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