Ziel/Aim:
Nieren und Knochenmark gelten als Risikoorgane bei der Lu-177-PSMA Therapie. mCRPC-Patienten
weisen jedoch ein breites Spektrum möglicher Tumorlast auf. Das Ziel war es, absorbierte
Dosen auf Nieren und Knochenmark im Zusammenhang mit der Patienten-spezifischen Tumorlast
zu untersuchen.
Methodik/Methods:
Die Studie basiert auf 14 mCRPC-Patienten (1. Zykl. 3.7 – 6 GBq Lu-177-PSMA-DKFZ-617).
Jeder erhielt ein prä-therap. Ga-68-HBED-CC-PSMA PET/CT, therap. SPECT Scans des Abdomens
24 (+CT), 48 und 72h n.I. und eine planare Ganzkörperszintigrafie nach 24h. Für 10
Patienten wurden Blutproben 20 und 80 Min. n.I. und vor jeder Bildgebung gesammelt.
Die Nierendosimetrie erfolgte SPECT-basiert, mittels CT-basierter Volumina, einem
mono-exp. Fit und dem S-Wert. Die Knochenmarksdosis wurde über S-Werte unter Berücksichtigung
von Blut, Nieren und Restkörper (ROB) als Quellregionen bestimmt. Der Anteil des ROB
wurde über einen mono-exp. Fit an die gesamte SPECT Aktivität und einer Skalierung
der Kurve mit der Gesamtkörperaktivität 24h bestimmt. Die Berechnung des Blutanteils
erfolgte über einen bi-exp. Fit. Die Tumorlast wurde über manuelle Segmentierung auf
dem PET/CT (40% vom Max.) bestimmt.
Ergebnisse/Results:
Mittlere Nieren- und Knochenmarksdosen ergaben sich zu 0.33 Gy/GBq (0.03 – 0.59 Gy/GBq)
und 15mGy/GBq (6 – 36mGy/GBq). Die mittlere Tumorlast war 1524 ml (88 – 3108 ml).
Die Nierendosis zeigte eine signifikante, starke, negative Korrelation mit der Tumorlast
(Pearson's r =-0.8, p < 0.05). Für die Knochenmarksdosis zeigte eine signifikante,
starke, positive Korrelation (Pearson's r = 0.75, p < 0.05).
Schlussfolgerungen/Conclusions:
Es zeigte sich eine signifikante und starke Korrelation der absorbierten Dosen der
Risikoorgane im Hinblick auf die Tumorlast. Die Relevanz der Nieren als kritische
Risikoorgane nimmt mit zunehmender Tumorlast ab, während die Bedeutung des Knochenmarks
steigt.