Einleitung:
Rhabdomyolyse (RML) stellt ein interdisziplinäres Erkrankungsbild dar, das je nach
Schweregrad lebensbedrohliche Komplikationen wie ein akutes Nierenversagen zur Folge
haben kann. Pathophysiologisch folgt dem muskulären Zellschaden die Ausschüttung einiger
Zellmetabolite in den Blutkreislauf. Aufgrund des Fehlens einer einheitlichen Definition
einer RML sollte mit dieser Arbeit eine allgemeine Empfehlung für Kliniker ermittelt
werden.
Methoden:
Die Literaturrecherche in den Datenbanken PubMed und Embase wurden als systematischer
Review durchgeführt. Es erfolgte eine deskriptive statistische Analyse.
Ergebnisse:
Die Literatursuche ergab 8136 Artikel in PubMed, 2151 in Embase. Es wurden 614 Artikel
für die statistische Auswertung selektiert. Eine Definition für RML wurde in 231 Artikel
(37,6%) angegeben, am häufigsten wurde ein definierter CK Grenzwert verwendet (67,1%).
In 64/231 Studien (27,7%) war der CK cut-off Wert > 1000 IU/L, in 53/231 (22,9%) >
5x Normwert (NW). Die häufigsten Ausschlusskriterien in 113 Studien waren myokardiale,
renale, zerebrale und neuromuskuläre Diagnosen.
Diskussion/Schlussfolgerung:
Für die Definition einer milden RML empfehlen wir folgende Kriterien: Klinische Symptomatik
mit Muskelschwäche, Muskelschmerzen oder Muskelschwellung einhergehend mit einem CK
Wert > 1000 IU/L, bzw. CK > 5x NW. Das Auftreten von Komplikationen wie akutem Nierenversagen
weist auf eine schwere RML hin.