Einleitung:
M. Fabry ist eine x-chromosomal vererbte Erkrankung, bei der es bedingt durch pathogene Mutationen im GLA-Gen zu einer verminderten Aktivität der lysosomalen α-Galactosidase A kommt. Nach aktueller Datenlage herrscht Unstimmigkeit bezüglich der Krankheitsrelevanz der Mutation c.937G>T; p.Asp313Tyr in GLA.
Methoden:
Ein Kollektiv von fünf Mutationsträgern aus zwei Familien wurde mittels neurologischer Untersuchung, Elektrophysiologie, Quantitativ Sensorischer Testung, Hautbiopsie, kranialer und kardialer Bildgebung, EKG, augenärztlicher Untersuchung und Labor charakterisiert.
Ergebnisse:
Drei von fünf Mutationsträgern, zwei Frauen und ein Mann, sind klinisch manifest an M. Fabry erkrankt. Von den asymptomatischen Trägern ist je einer männlichen (37J) und weiblichen Geschlechts (38J). An Organmanifestationen stellten wir Small Fiber Neuropathien, autonome, dermatologische und renale Auffälligkeiten sowie Herzrhythmusstörungen fest. Die α-Galactosidase A Enzymfunktion war bei beiden männlichen Anlagenträgern reduziert, Lyso-gb3 aber in allen fünf Fällen normwertig. Bei allen symptomatischen Mutationsträgern wurde kürzlich eine Therapie mit Migalastat begonnen, wobei eine Patientin bereits eine Verbesserung der Hypohydrosis sowie der Nierenfunktion aufweist.
Diskussion:
Die Veränderung c.937G>T; p.Ala313Tyr in GLA kann, muss aber nicht zur Ausprägung eines M. Fabry führen. Therapien sollten klinisch begründet sein und engmaschig überprüft werden.