Nervenheilkunde 2019; 38(05): 306
DOI: 10.1055/s-0039-1685101
Poster
Erkrankungen des peripheren Nerven und der motorischen Endplatte
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Das Adhäsionsmolekül Vinculin in der Schwannzelle und Implikationen in CMT1A

D Hermes
1   Universitätsmedizin Göttingen, Klinische Neurophysiologie, Göttingen, Deutschland
2   Max Planck Institut für Experimentelle Medizin, Neurogenetik, Göttingen, Deutschland
,
D Ewers
1   Universitätsmedizin Göttingen, Klinische Neurophysiologie, Göttingen, Deutschland
2   Max Planck Institut für Experimentelle Medizin, Neurogenetik, Göttingen, Deutschland
,
L Linhoff
1   Universitätsmedizin Göttingen, Klinische Neurophysiologie, Göttingen, Deutschland
2   Max Planck Institut für Experimentelle Medizin, Neurogenetik, Göttingen, Deutschland
,
J van Dort
3   Max Planck Institut für Experimentelle Medizin, Göttingen, Deutschland
,
K Willig
3   Max Planck Institut für Experimentelle Medizin, Göttingen, Deutschland
,
KA Nave
2   Max Planck Institut für Experimentelle Medizin, Neurogenetik, Göttingen, Deutschland
,
MW Sereda
1   Universitätsmedizin Göttingen, Klinische Neurophysiologie, Göttingen, Deutschland
2   Max Planck Institut für Experimentelle Medizin, Neurogenetik, Göttingen, Deutschland
› Institutsangaben
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
06. Mai 2019 (online)

 
 

    Einleitung:

    Morbus Charcot-Marie-Tooth 1A ist die häufigste hereditäre Neuropathie, verursacht durch eine Duplikation des Gens für das periphere Myelin Protein 22 (PMP22), dessen molekulare Funktion und Interaktionspartner, sowie die Auswirkungen auf weitere Signalwege weitestgehend unbekannt sind.

    Material/Methode:

    Primäre Schwannzellen von wildtypischen und CMT1A Ratten wurden isoliert und deren Migrationsverhalten in vitro analysiert. Mithilfe von STED (Stimulated Emission Depletion) und konfokaler Mikroskopie wurde die Lokalisation von Adhäsionsmolekülen in der myelinisierenden Schwannzelle in vivo analysiert.

    Ergebnisse:

    Primäre Schwannzellen aus dem CMT1A Rattenmodell zeigen eine reduzierte Migrationsgeschwindigkeit in vitro sind die Proteinmengen von Vinculin und PTEN (PI3K inhibitor phosphatase and tensin homolog) sind in vivo erhöht. Vinculin und PTEN sind in den zytoplasmatischen Cajal bands der Schwannzelle teils mit PMP22 kolokalisiert.

    Diskussion:

    Wir hypothetisieren, dass PMP22 mit Vinculin und PTEN in den zytoplasmatischen Bereichen der myelinisierenden Schwannzelle interagiert. Vinculin ist ein Aktin-bindendes Protein, das zum Aufbau und Erhalt von fokalen Adhäsion, sowie Zell-Zell-Kontakten benötigt wird. PTEN wird von Vinculin stabilisiert und inhibiert den PI3K/AKT/mTOR Signalweg, dessen Aktivität in CMT1A reduziert ist. Vinculin und PTEN pharmakologisch zu adressieren könnte eine Form der Therapie in CMT1A darstellen.


    #