Einleitung:
Traumatische Trachealabrisse sind selten und mit einer hohen Letalität assoziiert. Das Airway-Management am Unfallort und in der Klinik stellt eine Herausforderung dar. Gelingt die Stabilisierung des Patienten, ist eine adequate operative Versorgung für ein positives Outcome entscheidend.
Methode:
Wir demonstrieren den Fall eines 53-jährigen Patienten, der nach einem Verkehrsunfall in suizidaler Absicht in unserer Klinik behandelt wurde. Der wache und spontanatmende Patient wies ein ausgeprägtes Emphysem und Dysphonie auf. Im Polytrauma-CT zeigte sich der Verdacht auf einen vollständigen Trachealabriß knapp unterhalb der Ringknorpelebene.
Ergebnisse:
Es erfolgte die fiberoptische Wach-Intubation in Tracheotomiebereitschaft im OP. In der operativen Exploration bestätigte sich der Trachealabriß mit klinisch vermuteter beidseitiger Läsion des N. laryngeus recurrens. Wir führten eine operative Rekonstruktion der Trachea im Sinne einer End-zu-End-Anastomose durch. Ferner erfolgte die temporäre tiefe Tracheotomie. Nach regelrechtem Verlauf ist vier Wochen nach OP die Trachea ohne Stenose verheilt. Das Tracheostoma konnte trotz persistierender beidseitiger Recurrensparese bei guter Atmung dekanüliert werden.
Schlussfolgerungen:
Die Prognose der Patienten mit trachealen Verletzungen ist verbunden mit der frühzeitigen Diagnosestellung und einem interdisziplinären Schockraum-Management. Die operative Versorgung erfolgt je nach Ausmaß der Trachealläsion und benötigt die Zusammenarbeit eines interdisziplinären Teams.