CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2019; 98(S 02): S44-S45
DOI: 10.1055/s-0039-1685827
Abstracts
Onkologie

Analyse inhibitorischer B-Zell Populationen und ihre Rolle in tumorinduzierten Immunantworten bei Kopf-Hals-Plattenepithelkarzinomen (HNSCC) von Mäusen und Menschen

M Brand
1   Universitätsklinik Ulm, Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Ulm
,
C Brunner
1   Universitätsklinik Ulm, Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Ulm
,
P Schuler
1   Universitätsklinik Ulm, Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Ulm
,
S Laban
1   Universitätsklinik Ulm, Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Ulm
,
S Jeske
1   Universitätsklinik Ulm, Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Ulm
,
MN Theodoraki
1   Universitätsklinik Ulm, Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Ulm
,
TK Hoffmann
1   Universitätsklinik Ulm, Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Ulm
› Author Affiliations
 
 

    Einleitung:

    Die Zusammensetzung der immunologischen Umgebung von Tumoren steht im Zentrum des wissenschaftlichen Interesses. Viele verschiedene immunsuppressive Mechanismen wurden bereits identifiziert. Erst seit einigen Jahren zeigen sich neben T-Zellen, tumorinfiltrierende regulatorische B-Zellen (Breg) als Einflussfaktor auf Tumorwachstum und Therapieerfolg.

    Methoden:

    Die Inhibierung des Adenosin-Signalwegs durch Blockade des Adenosin A2A Rezeptors (ADORA2A) wurde an einem immunkompetenten HNSCC-Mausmodell untersucht. Tumorinfiltrierende Immunzellen wurden mittels Durchflusszytometrie und Immunhistochemie analysiert und mit Tumor- und Blutproben von Menschen verglichen.

    Ergebnisse:

    Im Menschen und in Mäusen exprimiert ein Großteil der B-Zellen im Blut und im Tumor die Adenosin-produzierenden Exonukleotidasen CD39 und CD73. Die Blockierung von ADORA2A auf Lymphozyten von Mäusen führt zu einer signifikanten Reduktion des Tumorvolumens und zu einer erhöhten B-Zell Migration in das Tumorgewebe. Zusätzlich zu immunsuppressiven Breg konnten im Tumorgewebe B-Zellen in Formationen nachgewiesen werden, welche Keimzentren ähneln.

    Schlussfolgerungen:

    Wir demonstrierten in unserer Arbeit ein zuverlässiges Werkzeug zur Untersuchung verschiedener B-Zell Populationen und deren Einfluss auf das Tumorwachstum, sowie zur Erforschung neuer immunmodulatorischer Krebstherapien. Wir zeigten zum ersten Mal die Präsenz von CD39+CD73+ Breg Populationen im Tumorgewebe von Menschen und Mäusen mit HNSCC. Durch die Blockade des Adenosin-Signalweges auf Lymphozyten konnten wir eine deutliche Veränderung des immunologischen Tumormilieus von Mäusen mit HNSCC beobachten. Aus diesem Grund bietet der Adenosin-Signalweg einen hoffnungsvollen Entwicklungsansatz für neue Therapiestrategien von HNSCC.


    #
    Matthias Brand
    Universitätsklinik Ulm, Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde,
    Frauensteige 14a, Haus 18, 89075
    Ulm

    Publication History

    Publication Date:
    23 April 2019 (online)

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