Einleitung:
Osteome sind die häufigsten gutartigen Tumore der Nasennebenhöhlen. Sie sind häufig Zufallsbefunde, können aber auch aufgrund einer Drainagestörung bzw. bei intraorbitaler oder intrakranieller Beteiligung symptomatisch werden. Ausgedehnte Osteome bedingen dann eine Resektion und machen mitunter spezielle Rekonstruktionsmaßnahmen erforderlich.
Fallbericht:
Eine 50-jährige Patientin beklagte zunehmende Doppelbilder, Druckgefühl auf dem rechten Auge und Kopfschmerzen. Klinisch zeigte sich ein Bulbustiefstand sowie Doppelbilder mit Bewegungseinschränkung des rechten Auges beim Blick nach oben. Im cCT zeigte sich ein ca. 4,3 × 2,8 cm durchmessendes Osteom der Sinus frontales, der Cellulae ethmoidales bds. und der Orbita rechts. Nach der Resektion über einen Bügelschnittzugang erfolgt die Defektdeckung mit einem CAD-Implantat aus Hydroxylapatit. Die Nachsorge ergab ein sehr zufriedenstellendes kosmetisches und funktionelles postoperatives Ergebnis. Der Visus war erhalten und die Bulbi zeigten eine Normalstellung mit uneingeschränkter Motilität ohne Doppelbilder.
Schlussfolgerung:
CAD-Implantate aus Hydroxylapatit sind präoperativ gut planbare, gut osseointegrierende und intraoperativ sicher anwendbare Rekonstruktionsmaterialien zur Defektdeckung nach Resektion ausgedehnter Osteome des Nasennebenhöhlensystems.