Einleitung:
Gerade bei Stadium III und IV Plattenepithelkarzinomen im Kopf-Hals-Bereich (HNPEK) wäre es hilfreich zusätzlich zu klinischen Parametern und Grading bereits an Gewebebiopsaten und einer erweiterten histologischen Beurteilung eine bessere Risikoabschätzung zur Therapieplanung durchführen zu können. Deshalb untersuchten wir in einer repräsentativen Patientenkohorte vier histologische Parameter auf deren potentielle Eignung, die Outcomevorhersage zu verbessern.
Methode:
Für eine retrospektive Kohorte von 90 unselektierten Patienten mit HNPEK aller Lokalisationen im Stadium III + IV wurden die Merkmale basaloider Zellanteil (BZ), Zellkern-Pleomorphismus (ZP), Keratinisierungsgrad (KG) sowie lymphoplasmazytische Reaktion (LR) des Tumorgewebes mit dem Tumorstadium, dem extranodalen Tumorwachstum und dem Überleben der Patienten korreliert. Die Einteilung der histopathologischen Beurteilung erfolgte standardisiert.
Ergebnisse:
Die Verteilung der Tumorstadien ist unabhängig von den Gewebemerkmalen. Ein extranodales Wachstum des Tumors liegt bei basaloidem Zellanteil in 43,5% (10/23), fehlender Keratinisierung in 27,6% (8/29) und bei geringer in 21,9% (7/32) der Fälle vor. Tumoren ohne ZP, ohne Keratinisierung, mit BZ oder LR korrelieren mit einem besseren Überleben der Patienten.
Schlussfolgerung:
In unserer Kohorte trat ein extranodales Wachstum der Lymphknotenmetastasen bei basaloidem Tumoranteil sowie Tumoren mit fehlender oder geringer Keratinisierung gehäuft auf, sodass ggf. bei der Neck Dissection ein radikales operatives Vorgehen indiziert sein könnte. Unsere Studie legt nahe, dass die histologischen Merkmale basaloider Zellanteil, Zellkern-Pleomorphismus, Keratinisierungsgrad sowie lymphoplasmazytische Reaktion als additive Outcome-Indikatoren dienen könnten.