Einführung:
Die NO-sensitive lösliche Guanylylcyclase (lGC) besteht aus den Untereinheiten α und
β. In vaskulären glatten Muskelzellen (VGMZ) bindet NO an das Häm der β1-Untereinheit
von lGC und aktiviert das Enzym. Im Tumormilieu mit hohem Anteil reaktiver Sauerstoffspezies
(ROS) wird das Hämeisen von lGC oxidiert und kann dadurch unempfindlich gegen NO-Signale
werden. Bisher ist die Expression und Zusammensetzung der Untereinheiten α und β bei
arteriellen VGMZ von Oropharynxkarzinomen (OPSCC) unklar. Daher haben wir die Expression
von lGCα1β1 in arteriellen VGMZ von HPV-positiven und -negativen OPSCC untersucht.
Material und Methoden:
HPV-positive (n = 11) und negative (n = 10) OPSCC wurden immunhistochemisch gefärbt.
Aufeinanderfolgende Schnitte wurden mit für die Untereinheiten α und β spezifischen
Antikörpern inkubiert. Innerhalb derselben Probe wurde mittels densitometrischer Analyse
die Färbungsintensität der arteriellen VGMZ-Schicht tumorhaltiger und nicht-tumoröser
Areale bestimmt. Die Ergebnisse wurden mit klinisch-pathologischen Daten korreliert.
Ergebnisse:
Für tumorhaltige Bereiche konnte sowohl für die α- als auch die β-Untereinheiten eine
signifikante Reduktion der Expression in der arteriellen VGMZ-Schicht gezeigt werden.
Die Herunterregulierung der α- und β -Untereinheiten war HPV-unabhängig.
Fazit:
Die Reaktion von lGC auf NO in tumorarteriellen VGMZ kann durch hohe Konzentrationen
von ROS beeinträchtigt werden. Dies kann zu einer Oxidation des β Häm-Eisens und einer
anschließenden Degradation beider Untereinheiten führen. Der Abbau von lGCαβ in VGMZ
kann zu einer erhöhten Proliferation von VGMZ führen und die Tumorarteriogenese im
OPSCC fördern. Dies könnte durch eine Stabilisierung des aktiven Heterodimers αβ in
arteriellen VGMZ unterbrochen werden.