Der Einsatz von Cyanoacrylaten als Wundkleber hat sich in den letzten Jahrzehnten
als Behandlungsmethode in Kliniken etabliert. Sie werden insbesondere zum Verschluss
von Hautwunden an spannungsfreien Stellen genutzt. Davon abgesehen findet der Stoff
in kosmetischen Produkten und in der zahnärztlichen Praxis Anwendung.
Berichte über Unverträglichkeiten sind selten.
Wir berichten über ein 4-jähriges, bilateral CI-versorgtes Mädchen, welches sich einer
Revisions-OP links unterziehen musste. Drei Tage nach der OP zeigte das Kind ekzematöse
Effloreszenzen retroaurikulär links. Unter Annahme eines Wundinfektes erfolgte die
Einleitung einer Antibiotikatherapie. Aufgrund des Verdachts auf allergische Reaktion
auf den verwendeten Hautkleber wurde selbige durch eine antiallergische Therapie erweitert.
Darunter und unter der manuell unterstützten Ablösung des Klebers kam es zu einer
deutlichen Besserung, sodass die allergische Reaktion auf den Inhaltsstoff des Hautklebers
als die am wahrscheinlichste Ursache der Hautveränderung angenommen werden kann. In
Rücksprache mit den Kollegen der Dermatologie sowie der pädiatrischen Allergologie
wurde zur Vermeidung von weiteren Sensibilisierungen auf eine epikutane Testung des
Hautklebers verzichtet. Aufgrund der weiten Verbreitung cyanoacrylathaltiger Produkte
ist die Kenntnis über die Möglichkeit einer Sensibilisierung durchaus bedeutend. Bei
Verdacht auf eine Unverträglichkeit ist der Verzicht auf den entsprechenden Hautkleber
mit Durchführung einer konventionellen Hautnaht indiziert.