Einleitung:
Inzwischen hat die diagnostische und operative Betätigung des HNO-Arztes im Hinblick
auf die Schilddrüse in den letzten Jahren eine gewisse Verbreitung gefunden. Wir möchten
daher unsere Erfahrungen auf diesem Gebiet Darzustellen.
Material und Methoden:
Es handelt sich um eine prospektive Untersuchung beginnend im Jahre 2014 an der Klinik
für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf-, Hals- und Plastische Gesichtschirurgie des Klinikum
Bad Hersfeld.
Ergebnisse:
Es konnten bis zum November 2018 insgesamt 415 Patienten erfasst, die prä-, intra-
und postoperativen Befunde erhoben werden. Es handelte sich um 307 Frauen und 108
Männer. Die Altersspanne reichte von 12 bis zu 89 Jahren mit einer Hauptverteilung
zwischen 40 und 70 Jahren. Der Median der Verweildauer lag bei 3 Tagen mit einem Minimum
von 2 und einem Maximum von 25 Tagen bei einer Patientin mit einem medullären Schilddrüsenkarzinom,
die internistisch multimorbide war. Bei insgesamt 15 postoperativen Rekurrenzparesen
als Qualitätsindikator ergibt sich mit einer Rate von etwa 0,4% eine hohe Patientensicherheit
bezüglich dieser gefürchteten Komplikation, die wir vor allem in der Anfangszeit beobachten
mussten. Der durchschnittliche Ca2+-Spiegel fiel von 2,44 präoperativ auf 2,25 ab,
wobei der Minimalwert vorübergehend 1,84 betrug.
Schlussfolgerung:
Unsere Ergebnisse zeigen, dass auch in einer HNO-Klinik Schilddrüsenchirurgie auf
einem vernünftigen Niveau mit einer hohen Patientensicherheit durchgeführt werden
kann. Neben der eigenen Expertise ist eine enge Kooperation mit den Kollegen der Nuklearmedizin
und auch Hausärzten bzw. Internisten zweckmäßig.
