Einleitung:
Die Sialendoskopie ist ein minimal-invasiver Eingriff zur Diagnostik und Therapie obstruktiver Speicheldrüsenerkrankungen. Untersuchungen zeigen, dass die Zahl der sialendoskopierenden Kliniken steigt, ein hoher postoperativer Drüsenerhalt möglich ist und eine hohe Patientenzufriedenheit besteht. In dieser Arbeit soll die Entwicklung an einer HNO-Uniklinik dargestellt werden.
Material und Methoden:
Es wurden sämtliche Patientendaten untersucht, die sich vom 1. Januar 2010 bis 31. Oktober 2017 einer Sialendoskopie in der HNO-Uniklinik Gießen unterzogen haben. Ausgewertet wurden unter anderem Fallzahlsteigerung, Operationszeit, Komplikationsraten und Drüsenerhalt.
Ergebnisse:
Bei 424 Patienten wurden 502 Sialendoskopien durchgeführt. Es bestand eine kontinuierliche Fallzahlsteigerung von 30 Sialendoskopien 2010 auf 107 bis Oktober 2017 (p = < 0,01). 2010 betrug die mittlere Operationsdauer 46 Minuten und 2017 35 Minuten (p = < 0,01). Die Komplikationsrate konnte von 6,7% auf 2,8% (p = 0,8) gesenkt werden. Die durchschnittliche Komplikationsrate betrug 5%. Insgesamt konnte über die Jahre bei 80% der Patienten ein Drüsenerhalt erzielt werden. Der Erhalt lag 2010 bei 66,7% und 2017 bei 90,7% (p = 0,01).
Schlussfolgerung:
An der Gießener Uniklinik konnte im Zeitraum von 2010 bis Oktober 2017 die Fallzahl der Sialendoskopien deutlich steigern. Gleichzeitig wurden die Operationszeiten die Komplikationsrate und die Drüsenentfernung gesenkt. Dies spricht für eine Lernkurve. Gleichzeitig könnte die hohe Fallzahl für ein überregionales Zuweisen und die Etablierung eines Zentrums gewertet werden.
