kma - Klinik Management aktuell 2019; 24(S 02): S5-S7
DOI: 10.1055/s-0039-1687927
Topthema Patient Care
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart

Patientenkommunikation 2.0: Vom Papier zum mobilen Prozess: Digitaler Workflow für Aufnahme und Aufklärung

Miriam Oerding
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Publication History

Publication Date:
10 April 2019 (online)

 

Eine Software bündelt alle Aktionen rund um den Aufnahme- und Aufklärungsprozess vor Eingriffen in der Klinik und verzichtet dabei komplett auf Papier: Mit E-ConsentPro mobile lassen sich Verwaltungsabläufe für Klinikpersonal und Patienten möglichst unbürokratisch gestalten.


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Wer im Jahr 2019 in ein Krankenhaus geht, um einen Eingriff vornehmen zu lassen, wird immer noch mit jeder Menge Papier überhäuft: Anamnesebögen, Aufklärungsinformationen über den Eingriff und die Narkose, Wahlleistungs- und Behandlungsverträge, Datenschutzbestimmungen. Die Papierflut ist unpraktisch für Patienten und Krankenhauspersonal – schließlich müssen alle Dokumente physisch weitergegeben, erfasst, aufbewahrt und eingeordnet werden. Darüber hinaus besteht das Risiko, dass ein Dokument verloren geht oder nicht auffindbar ist. Im schlimmsten Fall verzögern sich dann Operationen oder es entstehen sogar rechtliche Probleme. Wenn zum Beispiel die Information nicht durchgängig vorhanden ist, dass ein Patient allergisch auf ein bestimmtes Medikament reagiert, und ihm infolgedessen ausgerechnet dieses Mittel verordnet wird.

Workflow ohne Papier

Das geht einfacher und sicherer. Mit der E-ConsentPro Produktfamilie bietet Thieme Compliance Softwarelösungen an, mit denen sich der Aufnahme- und Aufklärungsprozess digitalisieren lässt. Dazu gehört, einrichtungseigene Dokumente wie beispielsweise Wahlleistungsverträge und Aufnahmedokumente digital einzubinden, Patienten über ihren Eingriff aufzuklären und die elektronisch unterschriebenen Dokumente für den weiteren Prozess und die Archivierung bereitzustellen, so dass Ärzte und Pflegekräfte jederzeit den Status einsehen können.

Der digitale Workflow kann dann so aussehen: Kommt ein Patient in die Klinik, erhält er bei der administrativen Aufnahme zum Beispiel ein Tablet. Über die App E-DocumentPro füllt er alle Aufnahmedokumente aus, die für seinen Aufenthalt im Krankenhaus relevant sind, und unterzeichnet sie mit biometrischer Unterschrift. Ebenfalls auf dem Tablet beantwortet er auch die Anamnesefragen, die er alternativ über die Anwendung Anamnese@home oder über ein Klinikportal zu Hause eingeben könnte. In einer übersichtlichen Benutzeroberfläche macht der Patient seine Angaben, etwa ob er schon einmal eine Thrombose erlitten hat, und erhält alle wichtigen Informationen zum geplanten Eingriff.

Bekommt der Patient beispielsweise ein neues Kniegelenk implantiert, kann er sich in der App ein Video ansehen, das erklärt, wie die Prothese eingebaut wird und wie der Operateur bei der Operation vorgeht. Die Angaben des Patienten können zukünftig auch in strukturierter Form an das klinische Informationssystem (KIS) oder andere Systeme übergeben werden. Im folgenden Gespräch mit dem Arzt kann dieser mithilfe der digitalen Darstellung auf spezielle Fragen eingehen und sie erklären. Neben Tablets lässt sich die mobile Anamnese auch auf Bedside-Terminals bedienen oder in Portale einbinden.

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Anamnesefragen mit E-ConsentPro mobile Schritt für Schritt ausfüllen.(Foto: Thieme Compliance; Illustration: Thieme)

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Arzt im digitalen Raum

Auch für den Arzt digitalisiert sich der Aufklärungsprozess. Er kann die beantworteten Anamnesefragen und das Risikoprofil des Patienten mit der Anwendung Aufklärung mobil direkt einsehen und seine Bemerkungen hinzufügen, auch Freihandskizzen sind möglich. Zudem hat er die Möglichkeit, auf die Thieme Wissensdatenbank eRef zuzugreifen und hier aktuelle medizinische Informationen zu spezifischen Problemen abzurufen, etwa auffällige Patientenangaben abzuklären. Zuletzt unterschreiben Arzt und Patient digital den Aufklärungsbogen. Lediglich, um dem Patienten die gesetzlich vorgeschriebene Kopie seines Aufnahmebogens auszuhändigen, muss die Klinik noch einmal auf Papier zurückgreifen.


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Auf demselben Stand

Mit der Software E-ConsentPro mobile lässt sich auf mehr als 2000 Aufklärungsbögen in bis zu 20 Sprachen zugreifen. Das Angebot reicht von den Bereichen Anästhesie, Chirurgie, Impfungen, Komplementäre Medizin, Radiologie bis Schmerztherapie und Zahnmedizin. Um die Daten sicher zu speichern, wird ein PDF/A-Dokument erstellt, das nach biometrischer Unterschrift von Arzt und Patient an KIS, Archiv und OP-Management übergeben wird.

Pflegekräfte, Verwaltungsangestellte und Ärzte können jederzeit den Status und aktuellen Inhalt des Aufnahmeprozesses einsehen. Alle Beteiligten erkennen gegebenenfalls über ein Ampelsystem, in welchem Bearbeitungsstatus sich die Dokumente befinden. Auf diese Weise bringen sich alle Beteiligten schneller und einfacher auf denselben Wissensstand und es gehen weniger Informationen verloren. Das sichert die Qualität der Daten und des Arbeitsprozesses. Durchgängige Anamnesedaten vermeiden Doppelbefragungen und geben dem Patienten das Gefühl, dass Pflege und Ärzte mit seinem Fall vertraut sind.

Mit der Ergänzung E-DocumentPro wird darüber hinaus eine Plattform geschaffen, die medizinische und administrative Dokumente zusammen mit patientenführenden Systemen digitalisiert.

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Klinikeigene Dokumente in den digitalen Prozess integrieren, bearbeiten und unterschreiben. Symbolfotos: AdobeStock / M.Dörr & M. Frommherz(Foto: Thieme Compliance)

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Erfolgreich in der Praxis

Die Module E-ConsentPro mobile und E-DocumentPro sind die weiterentwickelte Variante der Software E-ConsentPro. Die medizinisch und juristisch fundierte Softwarelösung E-ConsentPro verwenden derzeit viele Krankenhäuser, um Patienten aufzuklären. Kliniken greifen digital auf die Aufklärungsbögen der Sortimente Diomed und proCompliance zu. Vorhandene Patientendaten werden durch eine Schnittstelle zum vorhandenen Krankenhaus- oder Arztinformationssystem direkt in den Aufklärungsbogen übertragen.


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Anamnesefragen mit E-ConsentPro mobile Schritt für Schritt ausfüllen.(Foto: Thieme Compliance; Illustration: Thieme)
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Klinikeigene Dokumente in den digitalen Prozess integrieren, bearbeiten und unterschreiben. Symbolfotos: AdobeStock / M.Dörr & M. Frommherz(Foto: Thieme Compliance)