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DOI: 10.1055/s-0039-1688033
Einsatz eines vollresorbierbaren synthetischen Netzes (TIGRmatrix) in der rekonstruktiven Mammachirurgie – Eine internationale prospektive multizentrische Studie der AWOgyn/NOGGO
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
28. Mai 2019 (online)
Fragestellung:
International und national ist bei implantatbasierten Brustrekonstruktionen eine Zunahme der direct-to-implant und präpektoralen Implantatpositionierungen zu verzeichnen, die naturgemäß mit hohen Anforderungen an Implantatbedeckung und Positionsstabilisierung verbunden sind. Sigalove et al. berichten über sehr gute Ergebnisse bei der präpektoralen Implantateinlage als „bioengineered breast concept“ mit Komplikationen < 5% unter Verwendung azellulärer dermaler Matrices. In Europa werden eher synthetische Netze für die Brustrekonstruktion verwendet.
Methodik:
Wie viele andere Materialien wurde das voll resorbierbare synthetische TIGRmatrix (Novusscientific, Schweden) in der rekonstruktiven Mammachirurgie verwendet, ohne dass eine studienabgesicherte Evidenz vorlag. Im Rahmen des Studiennetzwerkes der AWOgyn und der NOGGO wird 2019 eine internationale multizentrische prospektive Studie beginnen. Untersucht werden soll der Einsatz eines komplett resorbierbaren synthetischen Netzes hinsichtlich Patient Reported Outcome (BreastQ; Pusic A et al) und Komplikationen um evtl. Unterschiede im indirekten Vergleich zu nicht-resorbierbaren Netzen und azellulären Matrices im mittleren follow up zu charakterisieren. 135 Patientinnen werden über den Zeitraum von 36 Monaten analysiert.
Ergebnis:
Abgeschlossene Lernkurve, evidentere Datenlage und zunehmende Sicherheit der Patientinnenselektion, sowie der Ausgleichsmöglichkeit kosmetischer Defizite durch Lipofilling erklären die Zunahme der präpektoralen netzunterstützten Implantateinlage. Bei der wohl zunehmenden Verwendung glatter Implantate wird die netzbasierte Rekonstruktion durch die ausgezeichnete Möglichkeit der Stabilisierung der Implantatposition eine zunehmende Rolle spielen.
Schlussfolgerung:
Die Verwendung voll resorbierbarer Materialien ist bisher nicht in Studien untersucht. Die geplante AWOgyn/NOGGO-Studie wird hier zu einer evidenten Datenlage führen.
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