Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2019; 16(02): e32
DOI: 10.1055/s-0039-1688034
Abstracts
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Präpektorale Implantateinlage in der plastisch-rekonstruktiven Mammachirurgie unter Verwendung des TiLOOP® Bra Pocket – Retrospektive Analyse von 177 Brustrekonstruktionen

S Paepke
1   Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde, TUM, München, Deutschland
,
M Thill
2   Agaplesion Markus Krankenhaus, Frankfurt/Main, Deutschland
,
M Kiechle
3   Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde der TUM, München, Deutschland
,
A Faridi
4   Vivantes Brustzentrum Am Urban, Berlin, Deutschland
,
HJ Strittmatter
5   Rems-Murr-Klinikum Winnenden, Winnenden, Deutschland
,
R Ohlinger
6   Universitätsmedizin Greifswald, Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Greifswald, Deutschland
,
K Dedes
7   Universitätsspital Zürich, Brustzentrum, Zürich, Schweiz
,
C Ankel
8   Rotkreuzklinikum München, Brustzentrum, München, Deutschland
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
28 May 2019 (online)

 
 

    Fragestellung:

    Bei implantatbasierten Brustrekonstruktionen nimmt die direct-to-implant und präpektorale Implantatpositionierung zu; mit hohen Anforderungen an Implantatbedeckung und Positionsstabilisierung. Seit 10/2017 steht ein speziell für die präpektorale Implantateinlage entwickeltes synthetisches Netz in Pocket-Form (TiLOOP® Bra Pocket) [Cassella D, Rezai M] zur Verfügung.

    Methodik:

    Erste Anwendungen von 10/2017 – 9/2018 wurden in Deutschland, Schweiz, Spanien, Großbritannien und Australien retrospektiv als Post Market Clinical Follow-Up (MedDev 2.12.2 Rev 2; DIN EN ISO 14155-Norm) ausgewertet. Im Durchschnitt waren die Patientinnen normalgewichtig mit einem BMI von 24,7 ± 4,6 kg/m2. Das Durchschnittsalter betrug 50,5 ± 11,5 (23 – 81) Jahre.

    Ergebnis:

    Bei 135 Patientinnen wurden 177 Rekonstruktionen (93 einseitig, 42 beidseitig) als NSM (97) und SSM (15) durchgeführt. Verwendet wurden zu 98,9% Brustimplantate mit texturierter Oberfläche. Das mittlere Implantatvolumen betrug 321,1 ± 125,9 cm3. Zu 54,2% wurden mittelgroße, zu 24,9% kleine und zu 19,8% große Netze eingesetzt. Die Komplikationsrate betrug 5,2% bzgl. Patientinnenzahl bzw. 4,0% bzgl. Rekonstruktionen. Der überwiegende Teil der Anwender fand Auswahl (97%), Platzierung (95,5%) und Fixierung (92,5%) des Netzes „einfach“. 98% der Ärzte waren mit dem ästhetischen Ergebnis „sehr zufrieden“ oder „zufrieden“.

    Schlussfolgerung:

    Abgeschlossene Lernkurve, evidentere Datenlage und zunehmende Sicherheit der Patientinnenselektion, sowie der Ausgleichsmöglichkeit kosmetischer Defizite durch Lipofilling erklären die Zunahme der präpektoralen netzunterstützten Implantateinlage. Bei der wohl zunehmenden Verwendung glatter Implantate wird die netzbasierte Rekonstruktion durch die ausgezeichnete Möglichkeit der Stabilisierung der Implantatposition eine zunehmende Rolle spielen. Diesen Fragestellungen wird sich die zweite prospektive internationale multizentrische Patient-Reported-Outcome-Studie unter Verwendung des titanisierten Polypropylennetzes in Pocketform widmen (DRKS-Nummer 00016673).


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