Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2019; 16(02): e35
DOI: 10.1055/s-0039-1688042
Abstracts
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Beurteilung der intraoperativen Schnellschnitt-Analyse der SLNE beim Mammakarzinom sowie Anwendbarkeit des MSKCC-Nomogramms an einer deutschen Kohorte: eine retrospektive Single-Center-Studie

A Fiedler
1   Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Heinrich-Heine-Universität, Düsseldorf, Deutschland
,
F Reinhardt
1   Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Heinrich-Heine-Universität, Düsseldorf, Deutschland
,
F Borgmeier
1   Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Heinrich-Heine-Universität, Düsseldorf, Deutschland
,
T Kaleta
1   Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Heinrich-Heine-Universität, Düsseldorf, Deutschland
,
T Fehm
1   Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Heinrich-Heine-Universität, Düsseldorf, Deutschland
,
S Mohrmann
1   Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Heinrich-Heine-Universität, Düsseldorf, Deutschland
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Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
28. Mai 2019 (online)

 
 

    Hintergrund:

    Die intraoperative Schnellschnitt-Untersuchung der Sentinel-Lypmphknoten bei Brustkrebs-Patientinnen war lange Zeit essentiell hinsichtlich der Entscheidung zur ALND. Zudem bieten verschiedene Nomogramme die Möglichkeit der Vorhersagbarkeit eines axillären Lymphknotenbefalls bei Brustkrebs-Patientinnen. Daher war es Ziel dieser retrospektiven Single-Center-Studie, die Zuverlässigkeit der intraoperativen Schnellschnitt-Analyse bei der SLNE zu untersuchen. Des Weiteren wurde die Anwendbarkeit des MSKCC-Nomogramms überprüft.

    Materialien und Methoden:

    Alle Patienten, die von 2008 bis 2013 die Diagnose eines histologisch gesicherten Mammakarzinoms oder eines DCIS und eine SLNE erhalten haben, wurden in die Studie eingeschlossen. Die Studien-Kohorte betrug 678 Patienten. Die Sentinel-Lymphknoten wurden im Schnellschnitt untersucht. Mittels H&E Stufenschnitten sowie immunhistochemischer Färbung erfolgte die definitive Histologie.

    Ergebnisse:

    Eine Sentinel-Metastasierung nach abschließender Einbettung lag bei 28,9% (N = 191) Patienten vor. Die Schnellschnitt-Analysen offenbarten eine falsch-negativ Rate von 12,8% (N = 69). Hiervon zeigten sich bei 24 Patienten Makrometastasen. Falsch-positiv war kein einziger Fall. Der Verdacht auf eine Metastasierung wurde im intraoperativen Schnellschnitt in nur 10 Fällen (1,5%) geäußert. Hiervon waren 70% der Patienten (N = 7) tatsächlich metastasiert. Bei 19,7% der Patienten (N = 133) erfolgte eine ALND. Von dieser Subgruppe hatten 42,9% (N = 57) Non-Sentinel-Lymphknoten-Metastasen. 76 Patienten (57,1%) offenbarten keine weiteren Non-Sentinel Lymphknoten-Metastasen. Die AUC des MSKCC-Nomogramms lag bei 0,73.

    Schlussfolgerung:

    Die intraoperative Schnellschnitt-Untersuchung des Sentinel-Lymphknotens lieferte zuverlässige Informationen über das Vorliegen einer Sentinel-Lymphknoten-Metastasierung, speziell bei Makrometastasen. Die Mehrzahl der Patientinnen mit durchgeführter ALND profitierte weder von der unmittelbaren noch von der sekundären ALND. In dieser deutschen Single-Center-Kohorte, offenbarte zudem das MSKCC-Nomogramm hinsichtlich der Vorhersagbarkeit des Risikos einer Lymphknoten-Metastasierung eine international vergleichbare Einschätzung.


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