Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2019; 16(02): e45
DOI: 10.1055/s-0039-1688072
Abstracts
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Das exulzerierte Mammakarzinom – zwei Extremfälle aus der Praxis

L Weydandt
1   Universitätsklinik Leipzig, Frauenheilkunde, Leipzig, Deutschland
,
A Kreklau
1   Universitätsklinik Leipzig, Frauenheilkunde, Leipzig, Deutschland
,
S Briest
1   Universitätsklinik Leipzig, Frauenheilkunde, Leipzig, Deutschland
,
B Aktas
1   Universitätsklinik Leipzig, Frauenheilkunde, Leipzig, Deutschland
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
28 May 2019 (online)

 
 

    Fragestellung:

    Wir berichten über zwei Patientinnen die sich 2018 mit einem ausgedehnten, exulzerierten Mammakarzinom bei uns vorstellten.

    Methodik:

    Der 1. Kasus ist eine 61-jährige Patientin, die sich mit einem akut schmerzenden, max. 21 cm großen, exulzerierten Tumor vorstellte. Histologisch ergab sich ein metaplastisches Mammakarzinom ER 0, PR 0, Her2 negativ, G3, Ki-67: 40%. Leitliniengerecht leiteten wir eine neoadjuvante Chemotherapie mit EC gefolgt von Paclitaxel/Carboplatin ein. Bei geringer Größenregredienz erfolgte im Anschluss die radikale Mastektomie mit Resektion des Musculus pectoralis major mit Teilresektion einer Rippe sowie ALND im Stadium ypT4b, ypN0 (0/12), cM0, R0. Die Defektdeckung erfolgte mittels Latissimus-dorsi-Flap und Meshgraft aus den Oberschenkeln.

    Bei dem 2. Kasus handelt es sich um eine 53-jährige Patientin mit einer ausgeprägten transfusionspflichtigen Tumoranämie bei großem, die komplette Brustwand deformierendem, exulzeriertem Tumor. Bildmorphologisch bestand der Verdacht einer Pleurainfiltration. Zudem bestand der Verdacht auf multiple axilläre Lymphknotenmetastasen. Die CNB ergab ein duktulo-lobuläres Karzinom, ER 0, PR 0, Her2 positiv, G1, Ki-67: 50%.

    Ergebnis:

    Die 1. Patientin erhält gegenwärtig eine Radiatio der Thoraxwand und LAG. Bei der 2. Patientin erfolgt eine palliativ-intendierte Chemotherapie mit Docetaxel, Pertuzumab und Trastuzumab über 6 Zyklen. Die aktuellen Staging-Untersuchungen sind noch ausstehend.

    Schlussfolgerung:

    Die folgenden zwei Fälle zeigen, dass es trotz Früherkennungsmaßnahmen und einer breiten, flächendeckenden medizinischen Versorgung immer wieder zu sehr ausgedehnten Befunden kommen kann, deren Versorgung eine Herausforderung an die interdisziplinäre Versorgung darstellen.


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