Einleitung:
Das kanine Kobuvirus ist ein erst kürzlich entdecktes Virus aus der Familie der Picornaviridae, das im Zusammenhang mit akuten und subklinischen gastrointestinalen Erkrankungen bei Kaniden beschrieben wurde.
Material und Methoden:
Multiple Gewebe eines tot aufgefundenen, adulten Fuchses aus Nordrhein-Westfalen wurden pathologisch, immunhistologisch und molekularbiologisch (Next-Generation Sequencing, quantitave Polymerase-Kettenreaktion [qPCR]) untersucht.
Befunde:
Der Fuchs wies neben einer vermutlich bakteriellen Pneumonie eine Vakuolisierung der weißen Substanz auf. Immunhistologisch wurde Staupevirus-Antigen im Gehirn und zahlreichen Organen nachgewiesen. Aus der Tonsille wurde Kobuvirus-Genom isoliert und sequenziert. Außerdem wurden Kobuvirus-spezifische Nukleinsäuren in Ependymzellen im Großhirn, epithelialen Zellen des Magens und in der Lunge mittels In situ-Hybridisierung nachgewiesen. Mittels qPCR wurden Kobuvirus-spezifische Nukleinsäuren in Harnblase, Trachea, Lymphknoten und im zentralen Nervensystem nachgewiesen.
Schlussfolgerung:
Ob im vorliegenden Fall eine durch die Infektion mit Staupe hervorgerufene Immunsuppression zu einer Kobuvirus-Infektion führte oder es sich um einen unabhängigen Krankheitsprozess handelt, bedarf weiterer Abklärungen.