Z Gastroenterol 2019; 57(06): e179
DOI: 10.1055/s-0039-1688875
Kategorie: Der interessante Fall
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Radiofrequenz-Thermoablation einer Biliären intraepthelialen Neoplasie Grad II eines 77-jährigen, multimorbiden Patienten

C Frauenholz
1   Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I, Universitätsklinikum Regensburg
,
A Kandulski
1   Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I, Universitätsklinikum Regensburg
,
M Müller-Schilling
1   Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I, Universitätsklinikum Regensburg
,
K Weigand
1   Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I, Universitätsklinikum Regensburg
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Publication History

Publication Date:
28 May 2019 (online)

 
 

    Hintergrund:

    Die Biliäre intraeptheliale Neoplasie Grad II (BiIIN) zählt zu den flachen Vorläuferläsionen der pankreatikobiliären Karzinome. Die Diagnostik besteht aus der endoskopischen retrograden Cholangiopankreatikografie (ERCP) mit Histologiegewinnung. Mit der Diagnosestellung ist im Allgemeinen die Indikation zur chirurgischen Resektion gegeben.

    Fall:

    Wir berichten über einen 77-jährigen Patienten mit BiIIN. Die Vorstellung erfolgte zur Abklärung der positiven B-Symptomatik sowie rezidivierender Infektkonstellation mit laborchemischer Cholestase und schlechtem Allgemeinzustand.

    Wesentliche Begleiterkrankungen des Patienten waren eine Leberzirrhose mit Pfortaderthrombose, arterielle Hypertonie, Diabetes mellitus Typ 2, Mitralklappeninsuffizienz Grad I und hyperchrome makrozytäre Anämie.

    Diagnostik/Ergebnisse:

    Bei positiver B-Symptomatik wurde ein externes thorakales CT-Staging o.B. durch ein MRT des Abdomen ergänzt ohne Hinweis auf ein tumoröses Geschehen. Die Magnetresonanz-Cholangiopankreatikografie (MRCP) zeigte eine intrahepatischen Cholestase ohne Nachweis einer eindeutigen Stenose und eine mäßig taillierte Hepaticusgabel mit einer kleinen Aussparung. In der nachfolgenden ERCP mit Cholangioskopie fand sich ein exophytisch wachsender und stenosierender Tumor im Bereich der Hepaticusgabel mit dem histopathologischen Befund einer BiIIN des linken Gallengangs. Bei erhöhtem perioperativen Risiko infolge der Komorbiditäten erging der Beschluss zu Verlaufskontrollen und lokal ablativem Verfahren mittels Radiofrequenz-Thermoablation (RFTA) statt zur operativen Resektion. Unter dieser Therapie zeigte sich über zwei Jahre ein stabiler Verlauf der Erkrankung.

    Schlussfolgerung:

    Die biliäre RFTA stellt bei einer BiIIN mit Kontraindikationen für eine OP eine Therapiealternative dar.


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