Geburtshilfe Frauenheilkd 2019; 79(06): e2
DOI: 10.1055/s-0039-1692040
Abstracts
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Fallbericht: Partialmole mit Outcome eines termeutrophen Neugeborenen

A Bluth
1   Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus an der Technischen Universität Dresden, Dresden
,
K Nitzsche
1   Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus an der Technischen Universität Dresden, Dresden
,
P Wimberger
1   Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus an der Technischen Universität Dresden, Dresden
,
C Birdir
1   Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus an der Technischen Universität Dresden, Dresden
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
22. Mai 2019 (online)

 
 

    Fragestellung:

    In den meisten Fällen führt die Schwangerschaftsanlage einer Partialmole zum spontanen bzw. ärztlich induzierten Frühabort. Im vorliegenden Fall zeigt sich trotz Partialmole eine regelrechte Plazentafunktion, ein zeitgerechtes fetales Wachstum sowie die Geburt eines eutrophen Kindes.

    Methodik:

    Die erstmalige Vorstellung der 31-jähr. II-Gravida, I-Para erfolgte in der 13+6. SSW bei positiver Familienanamnese bzgl. arterieller Hypertonie zum Ersttrimester- sowie Präeklampsie-Screening in unserer Sprechstunde. Hier zeigte sich ein unauff. Befund mit Vorderwandplazenta bei Insertio lateralis. In der Feindiagnostik in der 21+4. SSW stellten sich bei unauff. fetaler Sonoanatomie und zeitgerechter Entwicklung nun zystische Veränderungen in Teilen der Plazenta dar (5 × 6 x 7 cm). In den folgenden Kontrollen zeigte der SGA-Fet zunächst ein Perzentil-paralleles Wachstum bei konstantem molaren Plazentaanteil sowie ab der 30. SSW sogar eine zeitgerechte Entwicklung bei nun anteilig überwiegendem unauff. Plazentaareal. Am Geburtstermin wurde ein Schätzgewicht von knapp 3400 g bei dopplersonographischer Zentralisierungstendenz ermittelt. Die Plazenta stellte sich ubiquitär verkalkt dar. Wir empfahlen bei V.a. Plazentastörung die Geburtseinleitung und vereinbarten diese auf Wunsch der Patientin mit 40+6 SSW. Es setzten jedoch spontan 2 Tage nach errechnetem Termin Wehen ein und führten zur unkomplizierten Spontangeburt eines lebensfrischen eutrophen Mädchens (3510 g; NSA-pH 7,18; APGAR 9/9/10). Eihäute und Plazenta folgten spontan und makroskopisch unauffällig.

    Ergebnisse:

    Der histologische Befund bestätigte den sonographischen V.a. eine herdförmige Partialmole. Das Neugeborene zeigte in der U2-Untersuchung bis auf Hakenfüße keine Auffälligkeiten und wurde am 3. Lebenstag nach Hause entlassen.

    Schlussfolgerung:

    Bei der Plazentastörung einer Partialmole handelt es sich um eine nicht-invasive, villöse Form der gestationsbedingten Throphoblasterkrankungen. Hier zeigte sich nach engmaschiger sonographischer Verlaufskontrolle das seltene Outcome eines eutrophen lebensfrischen Neugeborenen.


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