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DOI: 10.1055/s-0039-1692089
Die Wertigkeit von B3-Läsionen der Mamma – wie gefährlich sind Indikatorläsionen?
Publication History
Publication Date:
22 May 2019 (online)
Fragestellung:
Im Rahmen des Mammografie-Screenings und des Vorsorgeprogrammes für Patientinnen mit einer familiären Risikokonstellation ergibt die histologische Abklärung von in der Bildgebung auffälligen, klinisch, aber okkulten Befunden häufig das Vorliegen einer B3-Läsion. Dabei handelt es sich um eine Indikatorläsion, welche in der klinischen Praxis eine besondere Herausforderung darstellt. Die verschiedenen histologischen Entitäten gelten als benigne, doch können sie auf das synchrone Vorliegen eines Carcinoma in situ/Malignoms hinweisen oder aber auch das Risiko zur Entstehung eines Mammakarzinoms erhöhen.
Methodik:
In einer retrospektiven Datenanalyse der Universitätsfrauenklinik Leipzig wurden 190 Frauen mit histologisch nachgewiesenen B3-Läsionen ausgewertet. Eingeschlossen wurden Patientinnen mit Nachweis von folgenden Befunden: radiäre Narbe, atypischer duktaler Hyperplasie (ADH), phylloidem Tumor, intraduktale Papillome, lobulärer intraepithelialer Neoplasie (LIN) sowie flacher epithelialer Atypie (FEA) aus den Jahren 2008 – 2018.
Ergebnisse:
Das mediane Alter der eingeschlossenen Patientinnen betrug 51,4 Jahre. Von den 190 stanzbioptisch gesicherten B3-Läsionen war in 9 Fällen (4,7%) ein synchrones duktales Carcinoma in situ/invasives Karzinom bereits präoperativ zu diagnostizieren und es erfolgte die leitliniengerechte Operation. Bei 152 Patientinnen (80%) wurde die diagnostische Exzision nach präoperativer Markierung durchgeführt. Dabei bestätigte sich in 110 Fällen (72,4%) das isolierte Vorliegen der Indikatorläsion. In 33 Fällen (21,7%) war im Präparat keine Auffälligkeit mehr darstellbar. In 9 Fällen (5,9%) konnte ein Karzinom diagnostiziert werden.
Schlussfolgerung:
Bildgebende Verfahren haben zur Früherkennung in der Senologie einen hohen Stellenwert. Es kommt jedoch nicht nur zur Detektion von frühen Stadien einer Neoplasie, sondern auch immer häufiger zur Detektion von Zufallsbefunden und Vorläuferläsion. Um die bestmögliche Therapie (Operation vs. exspektatives Management) zu ermitteln und eine Übertherapie zu vermeiden gilt es das Risiko jeder einzelnen Patientin zu bewerten und mit ihr die entsprechenden Therapieoptionen zu diskutieren.
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