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DOI: 10.1055/s-0039-1692094
Vergleich von HER2, Östrogen und Progesteron Rezeptor-Profilen bei Primärtumoren mit synchroner axillärer Lymphknotenmetastase bei 159 Mammakarzinom Patientinnen – ein Beispiel für Tumorheterogenität
Publication History
Publication Date:
22 May 2019 (online)
Fragestellung:
In multiplen, retrospektiven Studien konnte gezeigt werden, dass es zu einem Rezeptorwechsel im Verlauf einer Tumorerkrankung kommen kann (Primärtumor vs. Fernmetastase). Es wird jedoch selten in Erwägung gezogen, dass bereits Unterschiede im Rezeptoren-Profil zwischen Primärtumor und synchroner Lymphknotenmetastase (LKM) existieren. Das Ziel unserer Arbeit war ein Vergleich der Rezeptorausprägung vom Östrogen- (ER), Progesteron- (PR) und HER2-Rezeptor zwischen Primärtumor und synchroner LKM.
Methodik:
Es handelt sich um eine retrospektive Auswertung von insgesamt 159 Mammakarzinom Patientinnen mit Nachweis von LKM, die im Zeitraum von 2008 bis 2016 in der Universitätsfrauenklinik Leipzig operiert worden sind (SLNB oder ALND). Formalin-fixiertes und in Paraffin-eingebettetes (FFPE) Material wurden routinemäßig immunchemisch untersucht analog der ASCO/CAP Richtlinien mittels Ventana-Platform. Die Ergebnisse für ER, PR und HER2 wurden separat untersucht und Primärtumor und LKM miteinander verglichen. Die Proliferationsrate wurde mit MIB-1 immunchemisch untersucht und anhand AGO Empfehlung zur Beschreibung etablierter immunhistochemischer Untergruppen in die intrinsischen Subtypen Luminal A und B, HER2-positiv und das Triple-negative-Karzinom kategorisiert.
Ergebnisse:
Die Differenz zwischen Primärtumor und LKM betrug 14% (22/159), für HER2 10% (16/159), für ER und PR 23% (36/159). Die Subtypen zwischen Primärtumor und LKM waren in 35% der Fälle unterschiedlich (56/159 Patienten); Neu-Expression des HER2-Rezeptors in 3/56 der Fälle, Neu-Expression der Hormonrezeptoren in 6/56 der Fälle, Verlust des HER2-Rezeptors in 19/56 und der Hormonrezeptoren in 37/56 aller Fälle. Bei den Unterschieden in der HER2-Expression kam es nur bei 1/56 Fällen zu einem Wechsel von Luminal A nach B, in 10/56 Fällen gab es den Wechsel von Luminal B nach A, 6/56 der HER2-positiven-Karzinome wurden Tripple-negativ.
Schlussfolgerung:
Unsere Resultate zeigen, dass Änderungen des Rezeptorprofils regelmäßig vorkommen und für eine optimale und individuelle Therapie berücksichtigt werden sollten. Weitere Studien sind notwendig, um unsere Ergebnisse zu validieren und zusätzliche Informationen gewinnen zu können.
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